Pharmazeutische Zeitung online

Weihrauch ist Mesalazin ebenbürtig

05.03.2001  00:00 Uhr

Weihrauch ist Mesalazin ebenbürtig

von Ulrich Brunner, Eschborn

Der Weihrauch-Extrakt H 15 ist dem Standardpräparat Mesalazin bei der Therapie von aktivem Morbus Crohn ebenbürtig. Das ergab eine randomisierte Doppelblindstudie mit knapp 100 Patienten.

Das Harz des Weihrauchbaums Olibanum enthält unter anderem Boswellia-Säure und deren Derivate. In In-vitro-Studien konnten Forscher eine entzündungshemmende Wirkung des Boswellia-Extraktes H 15 nachweisen. Das Stoffgemisch hemmt die 5-Lipoxygenase und bremst so die Bildung von Leukotrienen. Diesen antiinflammatorischen Effekt bestätigten inzwischen auch klinische Studien mit Patienten, die unter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden. Die 5-Aminosalicylsäure Mesalazin zählt zu den Standardtherapeutika bei Morbus Crohn.

Die Wissenschaftler um Dr. Henning Gerhardt vom Klinikum Mannheim verglichen nun die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Weihrauchextrakts mit der von Mesalazin. Dazu verabreichten sie in einer placebokontrollierten doppelblinden Studie über acht Wochen 44 Patienten mit akutem Morbus Crohn einen Boswellia-Extrakt und 39 Probanden Mesalazin. Als Kriterium für die Wirksamkeit bestimmten die Mediziner den sogenannten Crohn Disease Activity Index (CDAI), eine gängige Bewertungsskala zu Charakterisierung der entzündlichen Prozesse.

Bei den Patienten aus der Weihrauch-Gruppe sank der Index im Durchschnitt um 90 Punkte, unter Mesalazin dagegen nur um 53 Punkte. Der Unterschied zwischen beiden Therapieregimen war statistisch nicht signifikant. Der Boswellia-Exrakt sei Mesalazin in puncto Wirksamkeit nicht unterlegen, folgern die Autoren aus den Studienergebnissen. Für den Naturstoff spreche zudem das bessere Nutzen-Risiko-Verhältnis auf Grund der besseren Verträglichkeit.

Quelle: Gerhardt, H., et al., Therapie des aktiven Morbus Crohn mit dem Boswellia-serrata-Extrakt H 15. Z Gastroenterol 39 (2001) 11 - 17.

Top

© 2001 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa