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Omikron

Inaktivierte Impfstoffe schützen erst mit mRNA-Booster

Impfstoffe auf Basis inaktivierter Viren scheinen nicht das zu halten, was man sich versprochen hat. So sind nach zwei Dosen CoronaVac kaum neutralisierende Antikörper gegen Omikron nachweisbar. Dies scheint sich jedoch durch eine Booster-Impfung mit Comirnaty® korrigieren zu lassen.
Theo Dingermann
21.01.2022  13:30 Uhr
Zurückliegende Infektion schützt kaum vor Omikron

Zurückliegende Infektion schützt kaum vor Omikron

In einer zweiten Arbeit untersuchten Dr. Eddy Pérez-Then und Kollegen vom Gesundheitsministerium in Santo Domingo, Dominikanische Republik, und dem Department für Immunbiologie der School of Medicine an der Yale University, die Wirksamkeit eines dreiteiligen Impfschemas, bestehend aus zwei Dosen CoronaVac, gefolgt von einer Auffrischungsimpfung mit Comirnaty mindestens vier Wochen nach Erhalt der zweiten Dosis. Es wurden die nAB-Titer gegen die Delta- und Omikron-Varianten von SARS-CoV-2 bei 101 Teilnehmern (Durchschnittsalter 40,4 Jahre) in der Dominikanischen Republik bestimmt.

Die Teilnehmer, die diese Impfstoffkombination erhielten, wiesen im Vergleich zu den Werten vor der mRNA-Auffrischung deutlich erhöhte Werte an virusspezifischen Antikörpern und an nAB-Titern sowohl gegen den Wildtypstamm als auch gegen die Delta-Variante auf.

Bei denjenigen, die nur zwei Dosen CoronaVac erhalten hatten, waren nABs gegen Omikron nicht nachweisbar. Erhielten diese Probanden jedoch eine Auffrischungsimpfung mit Comirnaty stiegen die nAB-Titer um das 1,4-fache im Vergleich zu denjenigen, die nur zwei Dosen Comirnaty oder Spikevax® von Moderna erhalten hatten.

Trotz dieses Anstiegs waren die nAB-Titer gegen Omikron im Vergleich zu den Werten der Antikörper gegen den Wildtypstamm beziehungsweise die Delta-Variante insgesamt immer noch um das 7,1- beziehungsweise 3,6-fache reduziert.

Eine bemerkenswerte Beobachtung zeigte, dass eine frühere Infektion mit SARS-CoV-2 die Antikörperspiegel gegen Omikron bei den Teilnehmern, die das heterologe Impfschema erhalten hatten, nicht signifikant erhöhte.

Diese Autoren kommen zu dem Schluss, dass nach ihren Ergebnissen noch einmal sehr deutlich wird, dass es sich bei Omikron tatsächlich um eine ausgeprägte Immunflucht-Variante handelt, die eine durch Impfung oder Infektion induzierten Immunität effizient zu unterlaufen vermag. Dies unterstreicht die globale Bedeutung von Auffrischungsimpfungen.

Überraschende Meldungen zum Impfstoff der Firma Valneva

Im Lichte dieser wissenschaftlichen Arbeiten überrascht eine aktuelle Pressemitteilung der Firma Valneva. Darin heißt es, dass Ergebnisse einer ersten Laborstudie andeuten, dass Serumantikörper, die durch drei Dosen des inaktivierten Ganzvirus-Impfstoffs VLA2001 von Valneva gebildet werden, die Omikron-Variante neutralisieren.

Für diese kleine Studie hatte man die Seren von 30 Teilnehmern der Phase 1/2-Studie VLA2001-201 in einem Pseudovirus-Assay eingesetzt, um das Potential zur Neutralisierung des SARS-CoV-2 Wildtyp-Virus  sowie der Delta- und Omikron-Varianten zu bestimmen.

Alle 30 Proben (100 Prozent) wiesen neutralisierende Antikörper gegen die Wildtyp-Variante und gegen die Delta-Variante auf. Bei den Seren von 26 Probanden (87 Prozent) ließen sich auch neutralisierende Antikörper gegen die Omikron-Variante nachweisen. Die Neutralisierungsaktivitäten waren für die Delta-Variante um das 2,7-fache und für die Omikron-Variante um das 16,7-fache im Vergleich zum Wildtyp-Virus reduziert.

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