Impuls-Apotheken legen mit Dienstleistungen los |
Daniela Hüttemann |
30.03.2023 16:30 Uhr |
Ob PTA, junge Approbierte, Filialleiterin oder Inhaberin: In jeder teilnehmenden Projekt-Apotheke übernimmt eine Person die Koordination der pharmazeutischen Dienstleistungen. / Foto: ABDA
Im Rahmen einer »Starthilfe« unterstützt die ABDA 25 Apotheken in den kommenden Monaten besonders intensiv bei der Implementierung der pharmazeutischen Dienstleistungen. Bewerben konnte sich jede Apotheke mit motiviertem Team, bei der die Dienstleistungen noch keinen Eingang in die Regelversorgung gefunden haben. Die teilnehmenden Apotheken wurden aus 740 Bewerbungen ausgelost und hatten am heutigen Donnerstagmorgen ihre erste gemeinsame Veranstaltung.
Bei einem virtuellen »Kick-off-Meeting« stellten sich die teilnehmenden Apotheken beziehungsweise deren Vertreterinnen und Vertreter kurz vor. Von der älteren Apothekeninhaberin über die erfahrene angestellte Pharmazeutin bis zum frisch Approbierten, von der Innenstadt-Apotheke über Offizinen in Randlage bis zur ländlichen Gegend, ob Laufkundschaft- oder Stammkundschaft-geprägte Apotheken, Einzelapotheken oder Filialverbünde: Es zeichnete sich ein relativ repräsentatives Bild der deutschen Apothekenlandschaft ab. Einige haben als ATHINA-Apotheker oder -Apothekerin bereits Erfahrungen mit Medikationsanalysen, andere haben gerade erst die entsprechenden Fortbildungen gemacht.
Allen gemein ist, dass sie hoch motiviert sind, die pharmazeutischen Dienstleistungen vermehrt anzubieten, bislang aber aus verschiedenen Gründen noch nicht dazu gekommen waren. Häufig wurde mangelnde Zeit genannt. Während die einen es schwierig fanden, ausführliche Medikationsanalysen anzubieten, hatten andere eher Probleme, die Blutdruckmessung und Inhalatoren-Schulung spontan im HV anzubieten.
Neben dem Zeitfaktor wurden als bisherige Hinderungsfaktoren unter anderem das Ansprechen der Patienten auf die Dienstleistungen, die Kommunikation und Aufgabenteilung im Team sowie der Umgang mit der Dokumentation und Abrechnung genannt. Manche wünschten sich mehr Werbematerial, ob als Flyer, Aufsteller, Schaufenster-Dekoration oder auch für die Social-Media-Kanäle der Apotheken. Neben der Unterstützung von den pDL-Profis der ABDA können die Apotheken sich auch untereinander vernetzen und Tipps und Tricks so wie Erfahrungen aus dem Offizin-Alltag miteinander teilen.
»Wir wollen wieder mehr Spaß am Beruf haben, denn der kommt im Moment definitiv zu kurz«, nannte eine Teilnehmerin ihre Motivation zur Teilnahme am ABDA-Projekt. Manche müssen noch ihren skeptischen Chef oder Kollegen überzeugen, andere berichteten, dass ihre Teams bereits ganz heiß darauf seien, mit den Dienstleistungen loszulegen. Ein Teilnehmer freute sich, dass die Apotheken nun ihr pharmazeutisches Wissen in den Vordergrund stellen können; eine andere sieht die Dienstleistungen als Standortsicherung für die Apotheke vor Ort.
Im Rahmen des Projektes wird ein Apotheker, eine Apothekerin beziehungsweise ein oder eine PTA der Apotheke in den kommenden Wochen zum/zur »Manager/Managerin pharmazeutische Dienstleistungen« (pDL-Manager/pDL-Managerin) fortgebildet. Diese Person übernimmt dann die Implementierung der Dienstleistungen in der eigenen Apotheke, schult dort die Kollegen und Kolleginnen und organisiert Aktionen, jeweils unterstützt von der ABDA, die auch einen Vor-Ort-Termin in allen teilnehmenden Apotheken plant. Die Erfahrungen sollen auch allen anderen Apotheken bundesweit zugutekommen. So sollen beispielsweise Arbeitshilfen überarbeitet und ergänzt werden.