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Neue Omikron-Subvarianten

Impfung plus Infektion schützen kaum vor BA.4 und BA.5

Eine Omikron-Durchbruchinfektion nach zwei- oder dreifacher Impfung mit dem Coronaimpfstoff von Biontech/Pfizer schützt nur unzureichend vor einer Infektion mit den neuen Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5. Das legt eine Pilotstudie von Biontech nahe.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 10.06.2022  16:56 Uhr

Infektionen mit den Omikron-Subvariante BA.4 und BA. nehmen auch in Deutschland zu. Bald könnten sich die beiden Subtypen gegen die noch dominierenden Omikron-Subvarianten BA1. Und BA.2 durchsetzen, teilte das Robert-Koch-Institut am Donnerstag mit. Dies liegt auch an den ausgeprägten Immunflucht-Fähigkeiten der neuen Subtypen, die sich auch in einer Untersuchung der Forschungsabteilung des Pharmaunternehmens Biontech in Mainz gezeigt haben. Demnach scheint eine Durchbruchinfektion mit der Omikron-Variante BA.1 bei Menschen mit zwei- bis dreifacher mRNA-Impfung, einen erhöhten Schutz gegenüber verschiedenen Covid-19-Virusvarianten zu bewirken – nicht jedoch gegen die neueren Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5.

Das Team um Dr. Jasmin Quandt veröffentlichte seine Ergebnisse kürzlich im Fachjournal »Science Immunology«. Es untersuchte Antikörpertiter einer 55-köpfigen Kohorte von zwei- bis dreifach gegen Covid-19 Geimpften mit und ohne Durchbruchinfektion. Die Blutproben stammten aus Probensammlungen der Impfstoffstudien des mRNA-Impfstoffes Comirnaty® von Biontech/Pfizer sowie aus einer Biobank mit prospektiv gesammelten Proben von zwei- bis dreifach geimpften Personen mit anschließender Durchbruchinfektion, die in einem Zeitraum auftrat, in dem die Omikron-Unterform BA.1 dominierte.

Schutz vor früheren, jedoch kaum vor neueren Varianten

Demnach zeigten vollständig Geimpfte beziehungsweise Geboosterte nach einer BA.1-Durchbruchinfektion eine höhere Immunität gegen die älteren SARS-CoV-2-Varianten Wuhan-Hu-1, Alpha, Beta, Delta und gegen die Omikron-Unterformen BA.1 und BA.2 als Geimpfte ohne Infektion. Dies beruhte auf der Vermehrung von B-Gedächtniszellen, die sich gegen Epitope richten, die bei vielen Varianten zu finden sind, und nicht von BA.1-spezifischen B-Zellen. Die Immunität gegen BA.4 und BA.5 nach Impfung und Durchbruchinfektion bewegte sich dagegen auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau.

Zweifach Geimpfte mit einer Durchbruchinfektion (8 Probanden) wiesen im Pseudotypneutralisierungstest etwa 100-fach höhere Titer gegen die Omikron-Variante BA.1 und 35-fach höhere Titer gegen BA.2 auf als zweifach Geimpfte ohne Infektion (20 Probanden). Dagegen fiel der protektive Effekt einer Omikron-Durchbruchinfektion gegen die Subvarianten BA.4 und BA.5 geringer aus: Zweifach Geimpfte mit Durchbruchinfektion wiesen 15-fach höhere Antikörpertiter gegen BA.4 und BA.5 auf als diejenigen ohne Durchbruchinfektion.

Beim Blick auf die B-Gedächtniszellen stellten die Forschenden fest, dass Dreifachgeimpfte ohne Durchbruchinfektion mehr B-Gedächtniszellen gegen das Spike-Protein als gegen die rezeptorbindende Domäne des Coronavirus gebildet hatten. Bei den Probandinnen und Probanden mit Durchbruchinfektion verhielt es sich umgekehrt.

Die Forschenden erwarten, dass an das Spike-Protein der Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoffe analog zu einer Omikron-Durchbruchinfektion zu einer größeren Vielfalt von B-Gedächtniszellen beitragen und dadurch einen breiteren protektiven Effekt erzielen könnten. Eine Motivation dieser Studie war, Informationen für die laufende Entwicklung von variantenspezifischen Coronaimpfstoffen zu erhalten, an denen Biontech/Pfizer und andere Impfstoffhersteller arbeiten. Die Autoren geben aber zu bedenken, dass durch die rasche Evolution des Virus bis zu einer möglichen Zulassung der Variantenimpfstoffe im Herbst noch weitere genetisch noch unterschiedlichere Subvarianten als BA.4 oder BA.5 entstanden sein könnten.

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