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Große Fragezeichen

Impfstoffe auf Basis inaktivierter Viren bereiten Sorgen

Laboruntersuchungen zeigen immer klarer, dass der weltweit am häufigsten eingesetzte Typ von Impfstoffen gegen Covid-19 nur wenig bis gar nicht vor einer Infektion mit der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante schützt: Inaktivierte Ganzvirusimpfstoffe.
Theo Dingermann
17.01.2022  09:32 Uhr

Eine weitere Dosis könnte helfen

Eine dritte Dosis des inaktivierten Impfstoffs scheint bei vielen Personen die Bildung von nAB zu induzieren. So zeigte eine auf dem Preprint-Server »MedRxiv« veröffentlichte Studie mit 292 Probanden, die an der Shanghai Jiao Tong University School of Medicine in China durchgeführt wurde, dass acht bis neun Monate nach einer Grundimmunisierung mit zwei Dosen des Impfstoffs BBIBP-Corv bei nur acht Probanden nAB gegen Omikron nachweisbar waren. Nach einer weiteren Impfung mit demselben Impfstoff stieg diese Zahl auf 228.

Allerdings blieb der Gehalt an nAB im Blut der einzelnen Personen gering. Den Molekularvirologen Professor Dr. Rafael Medina von der Päpstlichen Katholischen Universität von Chile in Santiago beunruhigt dies noch nicht. Er weist darauf hin: »Es gibt andere Teile der Immunantwort, die ebenfalls eine Rolle spielen. T-Zellen zerstören infizierte Zellen; B-Zellen erinnern sich an vergangene Infektionen und stärken die Immunantwort für die Zukunft; und bindende Antikörper tragen zur Viruskontrolle bei.« In einer im Dezember veröffentlichten Vorabveröffentlichung zeigten Medina und seine Mitautoren, dass Personen, die mit Coronavac geimpft wurden, nicht neutralisierende Antikörper beibehalten, die sowohl Omikron binden als auch Immunzellen bei der Vernichtung infizierter Zellen unterstützen.

Man gehe davon aus, dass geimpfte Personen mindestens vor schweren Covid-19-Verläufen geschützt sind, betont Professor Dr. Murat Akova, ein Spezialist für Infektionskrankheiten an der Hacettepe University School of Medicine in Ankara.

Um ausreichend geschützt zu sein, empfiehlt sich eine heterologe Boosterung. Dies unterstreicht auch Professor Dr. Akiko Iwasaki, eine Virusimmunologin an der Yale School of Medicine in New Haven, Connecticut. Ihre ebenfalls auf »MedRxiv« publizierten Daten zeigen, dass eine einzige Auffrischungsimpfung mit einer anderen Art von Impfstoff möglicherweise nicht einmal ausreicht.

Iwasakis Gruppe hatte Blutproben von 101 Personen untersucht, die zwei Dosen Coronavac und anschließend einen mRNA-Booster erhalten hatten. Vor der Auffrischung waren in den Proben keine Omikron-spezifischen nAB nachweisbar. Danach zeigten 80 Prozent der untersuchten Proben eine gewisse Omikron-blockierende Aktivität. Die Menge der Antikörper mit Omikron-neutralisierendem Potenzial war jedoch nicht viel größer die als die einer Kontrollgruppe, in der die Probanden zwei Dosen mRNA-Impfstoff und keine Auffrischung erhalten hatten.

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