Impfstoff-Fahrplan für 2022 |
Zudem habe »sein Haus«, wie er das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nennt, eine weitere »große Tranche Impfstoff reserviert«. Deutschland werde demnach von Biontech weitere 80 Millionen Impfdosen Comirnaty® kaufen, die größtenteils bereits an die neue Virusvariante Omikron angepasst sein sollen. Von diesen 80 Millionen soll ein Teil hierzulande bereits im ersten Quartal des nächsten Jahres ankommen. Für diesen zusätzlichen Impfstoff-Kauf habe der Haushaltsausschuss des Bundestags am gestrigen Mittwoch 2,2 Milliarden Euro genehmigt, berichtete Lauterbach.
Darüber hinaus steht Lauterbach in bilateralen Verhandlungen etwa mit Rumänien, Polen, Portugal oder Bulgarien, um mehr Impfstoff für Deutschland zu erhalten. Diese Ausgleich-Lieferungen mit anderen EU-Ländern hatte auch Lauterbachs Vorgänger, Jens Spahn (CDU), teils genutzt, um kurzfristig Impfstoff-Lieferungen aufzustocken.
Laut einer Übersicht des BMG vom 16. Dezember sollen ab Januar 2022 pro Woche rund 3,6 Millionen mRNA-Impfstoffdosen nach Deutschland geliefert werden. Davon entfallen etwa 2,2 Millionen Dosen auf Comirnaty und weitere rund 1,5 Millionen Booster-Dosen auf Spikevax. Zudem liefert Biontech in den ersten beiden Januar-Wochen jeweils etwa 1,2 Millionen Dosen Kinder-Impfstoff und in den letzten beiden Januar-Wochen jeweils noch etwa 630.000 Dosen der Vakzine für die Fünf- bis Elfährigen. Im Februar und März 2022 soll sich diese Liefermenge auf rund 4,5 Millionen mRNA-Impfstoffdosen (berechnet als Booster-Dosen, für Jugendliche und Erwachsene ab 12 Jahren) pro Woche erhöhen.
Lauterbach gab zudem einen Ausblick auf die kommenden Wochen. Für nächste Woche seien Bestellungen über 8 Millionen Impfdosen beim Bund eingegangen, davon könnten aber lediglich 4,6 Millionen Dosen ausgeliefert werden, informierte Lauterbach. Zudem seien im derzeitigen Bestand des Bundes, der in der Bundeswehrapotheke Quakenbrück aufbewahrt wird, noch rund 3 Millionen Biontech-Impfdosen auf Lager. Diese werde er jetzt auf die kommenden drei Wochen aufteilen, kündigte Lauterbach an. Für nächste Woche lässt er deshalb 1,2 Millionen des Vorrats in die Lieferungen an die Arztpraxen und Impfzentren fließen, in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr gibt es nochmals 0,8 Millionen und in der ersten Januar-Woche dann 1,2 Millionen Dosen.
Die Nachfrage eines Journalisten, was denn mit den knapp 20 Millionen Impfdosen geschehen sei, die zwar bereits an die Ärzte und Impfzentren ausgeliefert, aber laut einer Auflistung des BMG noch nicht verimpft worden sind, ließ Lauterbach unbeantwortet.
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