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RKI-Daten

Impfquoten bei Erwachsenen in Pandemie stabil

Erwachsene in Deutschland haben laut Robert-Koch-Institut trotz Coronapandemie nicht verstärkt auf Routineimpfungen verzichtet. Für einige Impfungen ist sogar eine Zunahme der Impfquoten zu beobachten.
dpa
PZ
09.12.2022  12:25 Uhr

Im Vergleich zu den Jahren zuvor hätten sich die Impfquoten mehrerer empfohlener Immunisierungen in 2020 und 2021 weiter erhöht. Dies betreffe etwa die Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken und Masern, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Robert-Koch-Institut (RKI) zu gesetzlich Versicherten (»Epidemiologisches Bulletin« Nummer 49/2022). Bei Masernimpfungen im Jahr 2020 wird auch auf einen sehr wahrscheinlichen Effekt des damals in Kraft getretenen Masernschutzgesetzes hingewiesen. Dieses regelt unter anderem, dass nach 1970 geborene Beschäftigte von Einrichtungen wie Schulen gegen das Virus geimpft oder immun sein müssen.

Bei der Grippeimpfung wurde nach zuvor rückläufigen Impfquoten in der Saison 2020/21, dem ersten Coronajahr, der bisherige Höchstwert erreicht, was vermutlich »auf eine erhöhte Sensibilität für einen Impfschutz auch vor nicht-pandemiebedingten respiratorischen Infektionserkrankungen zurückzuführen« sei.

Fazit des Berichts: »Die Covid-19-Pandemie hatte keinen negativen Einfluss auf die Inanspruchnahme von Routineimpfungen im Erwachsenenalter in Deutschland.« Kürzlich hatte das RKI auch zu Impfquoten von Kindern festgehalten, dass ein gefürchteter negativer Effekt ausgeblieben sei

Generell weist das RKI aber noch auf Verbesserungspotenzial hin. Die Impfquoten der meisten von der Ständigen Impfkommission (STIKO) im Erwachsenenalter empfohlenen Impfungen lägen unter 50 Prozent. Gerade bei jüngeren Risikopatienten fehlten oftmals von der STIKO empfohlene Schutzimpfungen. So seien weniger als 20 Prozent der 18- bis 49-jährigen Risikopatienten gegen Influenza oder Pneumokokken geimpft. Bei der Grippeschutzimpfung würden auch bei Senioren die angestrebten Zielmarken von 75 Prozent mit 43 Prozent deutlich verfehlt. Die Angaben basieren auf Auswertungen von Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen. Corona-Impfungen waren nicht Teil davon.

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