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Auswertung des PEI

Impfnebenwirkungen auf konstantem Niveau

Nebenwirkungen und Komplikationen von Impfungen waren 2022 und 2023 ungefähr so häufig wie in den Jahren zuvor, berichtet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) anhand einer aktuellen Auswertung.
Annette Rößler
01.10.2024  16:20 Uhr
HPV-Impfung verzerrt das Bild bei Kindern und Jugendlichen

HPV-Impfung verzerrt das Bild bei Kindern und Jugendlichen

Bei Kindern und Jugendlichen nahm das PEI keine geschlechtsspezifische Auswertung der gemeldeten Impfnebenwirkungen vor, weil die HPV-Impfung das Bild stark verzerrt hätte. Die Impfung gegen onkogene Typen des humanen Papillomavirus (HPV) wird seit 2007 für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen empfohlen. Zuletzt waren die Impfquoten stark rückläufig – und zwar bei Jungen noch mehr als bei Mädchen –, sodass etwa 40 Prozent der Mädchen und 75 Prozent der Jungen keine vollständige HPV-Impfung hatten.

Der HPV-Impfstoff Gardasil® 9 war laut dem PEI in den Jahren 2022 und 2023 am zweithäufigsten der Auslöser von Impfnebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen, nämlich in 281 Fällen. Häufiger wurden in dieser Altersgruppe nur nach Impfungen mit dem Meningokokken-B-Impfstoff Bexsero® Nebenwirkungen/Komplikationen gemeldet (306 Fälle). Am dritthäufigsten waren Meldungen nach Impfungen mit dem Mumps-Masern-Röteln-Impfstoff Priorix® (254 Fälle).

Bleibende Schäden und Nebenwirkungen von besonderem Interesse

Bleibende Impfschäden lagen in den fraglichen beiden Jahren in 3,4 Prozent der gemeldeten Verdachtsfälle vor. Ein tödlicher Ausgang wurde in 74 Fällen (0,9 Prozent) gemeldet, davon sieben bei Kindern und Jugendlichen, 14 bei Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren sowie 42 bei Menschen über 65 Jahren. Bei den elf verbliebenen Fällen fehlte die Altersangabe.

Zu den Todesfällen im Zusammenhang mit Impfungen schreibt das PEI: »In keinem einzigen Fall wurde der ursächliche Zusammenhang zwischen der Impfung und der berichteten Todesursache als ›konsistent‹ bewertet, da andere Ursachen, zum Beispiel Komplikationen der Grunderkrankungen, wahrscheinlicher und/oder der zeitliche Abstand nach Impfung nicht plausibel waren oder relevante klinische Informationen für eine Bewertung fehlten, sodass der kausale Zusammenhang zwischen Impfung und unerwünschten Reaktionen nicht beurteilt werden konnte.«

Eine separate Auswertung nahm das PEI bei Verdachtsfällen von unerwünschten Ereignissen von besonderem Interesse (Adverse Events of special Interest, AESI) vor. Hierzu zählen etwa schwerwiegende Erkrankungen wie das Guillain-Barré-Syndrom, das insgesamt 106 Mal gemeldet wurde, oder Narkolepsie (19 Meldungen). Das häufigste gemeldete AESI bei Erwachsenen mit 183 Fällen war ein vorübergehender Bewusstseinsverlust (Synkope/Präsynkope), der jedoch laut PEI nicht impfstoffspezifisch ist, sondern als bekannte psychogene Reaktion generell bei Injektionen auftreten kann.

Bei Kindern waren die häufigsten AESI Krampfanfälle sowohl mit Fieber (154 Fälle) als auch ohne (145 Fälle). Krampfanfälle seien die häufigste pädiatrische neurologische Störung mit 4 bis 10 Prozent betroffenen Kindern in den ersten 16 Lebensjahren, ordnet das PEI ein. Einige Impfungen könnten bei jungen Kindern bekanntermaßen Fieberkrämpfe nach sich ziehen, doch sind dies offensichtlich Einzelereignisse: Es gebe keine Evidenz, dass Impfstoffe bei Kindern Epilepsie auslösen können.

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