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»No-Q«

Impfnachweise: Keine DAV-Schnittstelle für private Anbieter

Kaum startet die Möglichkeit digitale Covid-19-Impfnachweise in der Apotheke zu erzeugen, wittern private Anbieter neue Geschäftsmöglichkeiten. So hat ein Unternehmen namens »No-Q« aus Südtirol zuletzt damit geworben, automatisch die Daten der Kunden in das DAV-Portal zu übertragen. Eine Schnittstelle hat die Firma aber nicht.
Charlotte Kurz
14.06.2021  14:00 Uhr

Seit dem heutigen frühen Montagmorgen können Apotheken, die beim Portal des Deutschen Apothekerverbands (DAV) angemeldet sind, digitale Covid-19-Impfnachweise erzeugen. Allerdings gab es gleich zu Beginn technische Probleme, zwischenzeitlich konnte das Portal aufgrund von hoher Zugriffszahlen nicht aufgerufen werden. Nach nur wenigen Stunden konnte die ABDA diese Probleme allerding beseitigen: Schon vom frühen Vormittag nahm die im DAV-Portal implementierte Zertifikatserzegung wie geplant ihren Dienst auf.

Noch bevor die ersten Impfnachweise in der Offizin erstellt wurden, haben sich Ende vergangener Woche bereits erste private Anbieter auf dem Apothekenmarkt positioniert, um den Offizinen ein Terminbuchungssystem anzubieten, um die Erzeugung der Impfnachweise organisierter und zügiger zu gestalten – und auch aus der neuen Aufgabe Profit zu schlagen.

So wirbt das digitale Ticketingsystem »No-Q«, das zu einer italienischen Firma namens »Vertical-Life GmbH« gehört, nun auf seiner Website, die Datenübertragung für die Ausstellung der digitalen Impfnachweise zu übernehmen. No-Q hat sich bei vielen Apotheken bereits einen Namen gemacht, indem sie die Terminbuchung für Coronavirus-Schnelltests für die Offizinen übernommen haben. Ähnlich soll nun auch die Unterstützung für die Ausstellung der Impfnachweise funktionieren.

Der PZ liegt ein Angebot der Firma vor, dass an Apotheken verschickt wurde. Damit kostet das Einrichten der Dienstleistung eine mittlere dreistellige Summe. Zudem rechnet das Unternehmen eine mittlere zweistellige Summe an monatlichen Mindestkosten ab. Wenn mehr als 91 Buchungen, also Termine für die Erzeugung der Impfnachweise erfolgen, kostet es pro Buchung nochmals 50 Cent.

Daten über Impfung gehen an ausländische Firma

Der Online-Dienstleister wirbt damit, dass Kunden »alle notwendigen Daten« vollständig bei der Anmeldung und Terminreservierung online angeben. Damit werden neben Namen und Geburtsdatum auch die Informationen über die verimpfte Vakzine oder das Impfdatum an die ausländische Firma weitergegeben. Diese Informationen werden dann vor Ort in der Apotheke geprüft. Das Unternehmen erstellt einen QR-Code, der vom Apothekenpersonal gescannt werden muss. Damit werden die Daten der Person »automatisch« an das Portal der ABDA übertragen, schreibt das Unternehmen auf seiner Website. Sobald die geimpfte Person ihren digitalen Impfnachweis von der Apotheke erhalte, »wird dies in No-Q bestätigt und alle Kundendaten werden gelöscht«, so das Unternehmen.

Mit diesem Angebot hatte das Unternehmen in der Branche zuletzt für Aufsehen gesorgt. Unsicherheiten bestanden bei vielen, ob das Unternehmen direkt auf die Inhalte des DAV-Portals zugreifen kann. Klar ist aber: No-Q hat  keine Schnittstelle zum DAV-Portal. Auf Nachfrage der PZ erklärte das Unternehmen: »Wir haben keine direkte Schnittstelle, sondern nutzen eine Funktion die wir bereits in Südtirol erfolgreich einsetzen, bei der die wichtigen Daten mit Hilfe eines in No-Q generierten QR Codes und eines Scanner schneller in die Eingabemaske des DAV Portals übertragen werden können.«

Damit gibt das Unternehmen an, die Kundendaten – gespeichert auf einem QR-Code – direkt mithilfe des Scans in die Datenfelder innerhalb des DAV-Portals zu übertragen. Für diese Funktion ist aber ein vorheriges Einloggen der Apotheker in das Portal notwendig. Laut No-Q muss für die Datenübertragung mittels QR-Code die Einstellungen des QR-Code Readers geändert werden. Dies könne durch einen Scan eines Setup-Codes gemacht werden. Zudem erklärt No-Q auf seiner Website: »ABDA könnte durch eine kleine Änderung am Portal die Übertragung durch alle QR-Code Scanner ohne Umprogrammierung ermöglichen. Diese Funktion besteht jedoch zur Zeit nicht.« Wie die Übertragung der Daten technisch konkret funktioniert, ist nicht genau bekannt.

No-Q ist damit nicht das einzige Buchungs-Management-System. Andere Buchungsmanagement-Systeme bieten ähnliche Services an, beispielsweise auch Apotermin von Pharma4You. Dem Vernehmen nach verfügt allerdings kein Dienstleister über eine direkte Schnittstelle zum DAV-Portal. Nachgefragt bei der ABDA, beziehungsweise beim DAV, erhielt die PZ hierzu allerdings keine Antwort.

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