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Impfgerechtigkeit

Impfdosis strecken, um mehr Menschen zu impfen

Trotz aller Fortschritte beim Impfen gegen SARS-CoV-2 bleibt die Herausforderung hoch, Impfstoff auch den Entwicklungsländern in ausreichenden Mengen zur Verfügung zu stellen. Eine Strategie, das Angebot an Impfstoffen zu steigern, könnte darin bestehen, die bisher eingesetzte Dosis zu reduzieren.
Theo Dingermann
14.07.2021  09:00 Uhr
Relevanz der Ergebnisse für zukünftige Immunisierungsstrategien

Relevanz der Ergebnisse für zukünftige Immunisierungsstrategien

Niedrig dosierte RNA-Impfstoffe könnten sich äußerst positiv auf die weltweite Verfügbarkeit von Impfdosen auswirken. Zudem sind niedrig dosierte Impfstoffe auch deutlich weniger reaktogen. Ob unterschiedliche Impfstoffdosen für verschiedene Altersgruppen oder Gruppen mit anderen Risiken in Betracht zu ziehen sind, muss weiter abgeklärt werden.

Offensichtlich beantwortet die Studie aus La Jolla jedoch nicht alle Fragen, die mit einer Reduzierung der zugelassen Impfdosis aufkommen. So gibt auch Dr. Daniela Weiskopf, die Senior-Autorin der Studie gegenüber dem Journal »Nature« zu bedenken, dass ihre retrospektive Studie sorgfältig geplante prospektive Studien zur Wirksamkeit von reduzierten Impfstoffdosen nicht ersetzen kann. Eine solche Studie wurde bereits für den Biontech/Pfizer-Impfstoff in Belgien initiiert. In dieser Studie wird eine reduzierte Dosis des Impfstoffs mit der Standarddosis verglichen.

Dieser Forderung widerspricht hingegen die Infektiologin an der Universität von Chicago in Illinois, Dr. Sarah Cobey. Sie hält zeitaufwendige Studien nicht für erforderlich. In dem Nature-Beitrag argumentiert sie: »Wir sollten nicht so lange warten. Menschen sterben, und wir haben einen historischen Präzedenzfall für sehr gut begründete Vermutungen, von denen wir glauben, dass diese Leben retten werden.«

Dem stimmt auch Professor Dr. Alexander T. Tabarrok vom Becker Friedman Institute for Economics an der University of Chicago zu, der zusammen mit Koautoren ein noch nicht begutachtetes Arbeitspapier publiziert hat, in dem die ökonomischen Auswirkungen der Dosisstreckung eines Impfstoffs beleuchtet wurden. Diese Autoren resümieren, dass jetzt »eine halbe Dosis für eine ungeimpfte Person nützlicher ist als eine volle Dosis in einem Jahr«. Das bedeutet, dass Dosisstreckung von Impfstoffen »ein Weg ist, Impfgerechtigkeit zu fördern«.

Bisher erhielten 25,4 Prozent der Bevölkerung weltweit laut Angaben der Website »Our World in Data« zumindest eine Dosis eines Covid-19-Impfstoffs. In der EU ist inzwischen mehr als die Hälfte aller Erwachsenen vollständig geimpft. In Ländern mit niedrigem Einkommen liegt die Quote dagegen bei 1 Prozent – für die Erstimpfung. Laut einem Bericht der Nachrichtenseite von »Nature« werden die meisten Menschen in den ärmsten Ländern noch zwei Jahre warten müssen, bis sie der Impfstoff erreicht.

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