Immer auch an eine Schilddrüsenentzündung denken |
Zwar heile die saisonal im Frühjahr und im Herbst gehäuft zu beobachtende akute Schilddrüsenentzündung in circa 80 Prozent der Fälle innerhalb eines Jahres von selbst wieder aus. Dennoch, so Czech, sollten Betroffene bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt konsultieren, der nicht nur die lokalen Symptome, sondern rechtzeitig auch einer ansonsten möglicherweise dauerhaft anhaltende Schilddrüsenunterfunktion entgegenwirken kann.
Zur Erhärtung der Verdachtsdiagnose kann eine Schilddrüsen-Sonografie bei gleichzeitiger Bestimmung spezifischer Laborparameter, also charakteristischer Entzündungs- und Schilddrüsenhormonwerte und in seltenen Fällen auch eine Feinnadelbiopsie unumgänglich werden. Zur Linderung der Schmerzen kommen nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) und hier insbesondere Acetylsalicylsäure und Ibuprofen, gegebenenfalls auch systemische Glucocorticoide und hier in erster Linie Prednisolon zum Einsatz.
»In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden innerhalb weniger Wochen«, sagt Czech. Allerdings sollten die Medikamente nicht zu früh abgesetzt werden, da es sonst zu Rezidiven kommen kann, warnt der Nuklearmediziner. Auch könne bei Beendigung der medikamentösen Therapie die schrittweise Reduktion der Arzneien erforderlich werden.
Wichtig sei die engmaschige Kontrolle der Schilddrüsenwerte. Denn die SAT, die bei Frauen fünfmal häufiger als bei Männern auftritt, verläuft zumeist in Phasen: Es kommt zunächst zu einer Schilddrüsenüberfunktion, an die sich eine kurz andauernde normale Schilddrüsenfunktion anschließt, bevor sich eine Schilddrüsenunterfunktion einstellen kann. Auch diese, so Czech, wird sich in den meisten Fällen wieder normalisieren. Wenn nicht, könne die lebenslange Substitution von Schilddrüsenhormonen notwendig werden.
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