Ideen für die Zukunft der Apotheken |
Das Thema Impfen in der Apotheke ist nicht nur bei Apothekenkunden sondern auch bei den Politikerinnen und Politikern beliebt. Dieses Jahr gibt es im Vergleich zu vergangenem Jahr deutlich mehr Modellprojekte zur Grippeimpfung. Einige Politikerinnen und Politiker fordern aber die Impfungen in Apotheken auszuweiten, so beispielsweise die SPD-Kandidatinnen Sylvia Lehmann aus Brandenburg und Gülistan Yüksel aus Nordrhein-Westfalen sowie ihr Parteikollege, Cordelius Ilgmann aus Thüringen: »Wir können uns vorstellen, dass Impfungen mit regionalen Schwerpunkten - wie die FSME-Impfung - in Apotheken angeboten werden könnten.« Auch Sabine Dittmar, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag und Kandidatin für das Direktmandat im bayerischen Bad Kissingen unterstützt dieses Anliegen. Der Grünen-Politiker Ingo Stuckmann aus Nordrhein-Westfalen könnte sich ebenfalls weitere Impfungen in der Apotheke vorstellen, beispielsweise Corona-Impfungen aber auch Tetanus-Auffrischimpfungen. Petra Sitte von den Linken, die im Wahlkreis Halle antritt, fordert zudem, die Grippeimpfungen in Apotheken zur GKV-Regelleistung zu machen.
Vor allem die CDU hält sich hierbei aber oftmals bedeckt. So erklärt beispielsweise der Hamburger CDU-Politiker Christoph Ploß: »Die CDU möchte die hierzu angelaufenen Modellprojekte auswerten und dann – gemeinsam mit den Apothekern – entscheiden, ob und wenn ja, in welchem Rahmen und für welche Impfungen das Impfen in Apotheken weiter ermöglicht werden soll.«
Gerade im Hinblick auf die flächendeckende Arzneimittelversorgung wünschen sich einige Direktkandidatinnen und –kandidaten einen Ausbau des Botendienstes, so auch Konstantin von Notz von den Grünen, der im Wahlkreis Herzogtum Lauenburg – Stormarn Süd in Schleswig-Holstein antritt: »Ich würde mir wünschen, dass da, wo noch nicht geschehen die Botendienste noch weiter ausgebaut werden, damit Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, zuverlässig und schnell mit Medikamenten versorgt werden können.«
Für eine bessere Versorgung in strukturell schwachen Gegenden schlägt Paula Piechotta von den Grünen in Leipzig zudem vor, dass der »Nacht- und Notdienstfonds um einen Fonds zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung in unterversorgten Regionen« ergänzt werden soll. Auch ihre Parteikollegin Schahina Gambir aus dem Wahlkreis Minden-Lübbecke (NRW), schlägt dies vor.
Die SPD-Kandidatin Ariane Fäscher aus dem Wahlkreis Oberhavel – Havelland II in Brandenburg schätzt in dieser Frage Online-Apotheken aber nicht nur als schlechte Konkurrenz der Apotheken ein: »Online-Apotheken bieten aus meiner Sicht dem Verbraucher den Vorteil, das Haus gar nicht verlassen zu müssen und i.d.R. einen günstigeren Preis. Insofern müsste meines Erachtens der Weg zunächst über eine Veränderung des unternehmerischen Angebotes gehen: Online-Shop, Kundenbindungsmaßnahmen, innovatives Marketing.« Deshalb sollten Apotheken den Botendienst sichtbarer machen: »Die Botendienste könnte man in einer gemeinsamen Kampagne bewerben, ebenso Online-Bestellungen, telefonische Bestellmöglichkeit oder auch das gute Beratungsangebot im Vergleich zum Online-Handel«, so Fäscher.
Alle vier Jahre wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Wir berichten mit Blick auf die Gesundheitspolitik und die Auswirkungen für die Apotheken.