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Postexpositions-Prophylaxe

Hydroxychloroquin schützt nicht vor Corona-Ansteckung

Hydroxychloroquin schützt nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus, wenn sie nach einem Kontakt mit einem SARS-CoV-2-Infizierten begonnen wird. Das hat eine Studie US-amerikanischer Wissenschaftler ergeben. 
dpa
04.06.2020  11:48 Uhr

Die Forscher um Professor Dr. David Boulware von der Uni Minnesota hatten Personen das Mittel verordnet, die sich ohne Mund- oder Augenschutz mit einem Abstand von weniger als 1,80 Meter für mindestens 10 Minuten in der Nähe eines nachweislich Infizierten aufgehalten hatten. Die Betroffenen erkrankten später selbst mit der gleichen Wahrscheinlichkeit an Covid-19 wie Kontaktpersonen, die ein Placebo bekommen hatten, berichten die Forscher in »The New England Journal of Medicine«.

Die 821 Teilnehmer für ihre Studie hatte das Team in Social-Media-Kanälen und auf traditionellen Medien-Plattformen gesucht. Die Freiwilligen bekamen das Mittel, das normalerweise zur Behandlung von Malaria und bestimmten Immunerkrankungen eingesetzt wird, per Post mit der Aufforderung, es den Anweisungen entsprechend einzunehmen. Die Einnahme musste spätestens vier Tage nach dem ungeschützten Kontakt begonnen werden. In den zwei Wochen danach befragten die Forscher die Teilnehmer mehrfach nach ihrem Gesundheitszustand.

107 der 821 Kontaktpersonen erkrankten innerhalb von 14 Tagen an Covid-19. Nicht bei allen Erkrankten wurde die Infektion mit einem Test bestätigt, in den meisten Fällen schlossen die Forscher aufgrund der Symptome auf die Erkrankung. Der Anteil der Erkrankten war in beiden Gruppen etwa gleich hoch. Das Mittel eigne sich somit nicht zur Vermeidung einer Erkrankung, schreiben die Forscher. Sie schränken ein, dass ihre Teilnehmer vornehmlich jung waren und zu keiner Risikogruppe gehörten. Ob das Mittel bei Hochrisikopatienten zur Vorbeugung nütze, müsse weiter untersucht werden. Auch ob das Medikament bei einem noch früheren Therapiebeginn womöglich besser wirkt, sollte aus Sicht von Experten getestet werden.

Die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin bei bestehender Covid-19-Erkrankung wird derzeit in Studien getestet. Bisherige Untersuchungen brachten keinen Hinweis, dass es die Symptome bessert oder die Erkrankungsdauer verkürzt. Das Mittel steht auch deshalb unter besonderer Beobachtung, weil US-Präsident Donald Trump es wiederholt als Wundermittel gepriesen und angegeben hatte, es prophylaktisch einzunehmen, um sich vor dem Virus zu schützen.

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