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AG Influenza

Höhepunkt der Grippewelle überschritten

Der Höhepunkt der diesjährigen Grippewelle in Deutschland scheint Experten zufolge überschritten. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hervor.
dpa
PZ
27.02.2020  13:24 Uhr

In der achten Kalenderwoche erkrankten demnach 17.898 Menschen an einer laborbestätigten Influenza. In der Vorwoche waren es noch 19.273 Fälle gewesen. Insgesamt erkrankten in der laufenden Grippesaison bislang rund 98.500, heißt es im Wochenbericht der AG Influenza. Die Zahl der offiziellen Grippe-Toten stieg auf 161. »85 Prozent der Todesfälle waren Personen im Alter von 60 Jahren oder älter», hieß es. Mehr als 300 Ausbrüche wurden insgesamt erfasst, davon 53 in Krankenhäusern. Von den gemeldeten Patienten wurden fast 17.000 in Kliniken behandelt. Die tatsächlichen Fallzahlen liegen bei Grippe deutlich höher: Geschätzt wird laut Wochenbericht, dass von Herbst bis Mitte Februar 2,1 Millionen Menschen aus diesem Grund beim Haus- oder Kinderarzt waren.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) bleibt laut einem Bericht von »Zeit Online« trotz der befürchteten Coronavirus-Epidemie bei der Empfehlung, dass sich nur besonders gefährdete Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke und Schwangere gegen Grippe impfen lassen sollen. Ein möglicher Nutzen einer generellen Impfempfehlung – wie eine etwaige Entlastung des Gesundheitssystems durch weniger schwere Verläufe – sei nicht nachgewiesen. Es sei lediglich eine »plausible Hypothese«, wurde STIKO-Leiter Thomas Mertens zitiert. Die STIKO setze auf Evidenz.

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