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Fallbericht

Hirudin-Derivat bei Hirnvenenthrombose erfolgreich

Als Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie (VITT) bezeichnen Ärzte das Krankheitsbild rund um die Hirnvenenthrombosen, die in extrem seltenen Fällen nach Gabe von Covid-19-Vektorimpfstoffen auftreten können. Wie behandeln? In einem Fallbericht aus den USA war das Hirudin-Analogon Bivalirudin erfolgreich.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 11.05.2021  09:00 Uhr

Die Mechanismen, die zu Hirnvenenthrombosen nach der Impfung führen können, ähneln den Mechanismen, die einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT) zugrundeliegen. Mediziner raten bei der Behandlung einer VITT vom Einsatz von Heparinen sicherheitshalber ab, obwohl Heparine in diesem Fall als Auslöser der VITT gar nicht in Betracht kommen. Theoretisch denkbar ist aber, dass Heparine mit dem Plättchenfaktor 4 reagieren und diese Komplexe dann von den Autoantikörpern im Zuge der VITT erkannt werden.

Nachdem im Fachjournal »Blood« zuletzt Fallberichte zum erfolgreichen Einsatz des direkten Thrombin-Inhibitors Argatroban veröffentlicht wurden, gibt es nun in »Annals of Emergency Medicine« eine Fallstudie zum erfolgreichen Einsatz von Bivalirudin bei einer VITT-Patientin. Wie ein Team um Professor Dr. R. Todd Clark von der University of Colorado School of Medicine in Denver berichtet, gelang es bei der 40-jährigen VITT-Patientin mithilfe von Bivalirudin, Thromben in den Hirnvenen innerhalb von wenigen Tagen aufzulösen. Die Frau konnte bereits nach sechs Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Zwar seien weitere Untersuchungen zur Wirksamkeit von Bivalirduin erforderlich, doch könnten die Ergebnisse dieses Falls die Entscheidungsfindung anderer Ärzte beeinflussen, die möglicherweise Heparin-Alternativen für Betroffene mit einer VITT auswählen müssen, so die Autoren in einer Pressemeldung.

Argatroban ist von der Aminosäure Arginin abgeleitet und ein direkter Thrombin-Inhibitor, der zur HIT-Behandlung zugelassen ist. Er bindet reversibel und selektiv an die aktive katalytische Bindungsstelle des Thrombins. Die Wirkung tritt schnell ein und die Halbwertszeit liegt bei etwa 52 Minuten.

Auch Bivalirudin ist ein Thrombin-Hemmer. Es ist ein Hirudin-Analogon, das heißt von Hirudin, dem Polypeptidgemisch aus dem Speichel des medizinischen Blutegels, abgeleitet. Bivalirudin bindet initial bivalent an Thrombin. Das an das aktive Zentrum bindende Tetrapeptid wird jedoch von Thrombin gespalten, sodass auch diese Bindung reversibel ist. Der Wirkstoff kommt zum Beispiel als Antikoagulans bei Patienten zum Einsatz, die sich einer perkutanen Koronarintervention unterziehen. Möglicherweise folgt eines Tages die Zulassungserweiterung bei der VITT.

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