Pharmazeutische Zeitung online
Medienberichte

Hat Spahn die Masken-Verteilaktion gegen Widerstände durchgesetzt?

Viele Apotheker werden sich an den Dezember erinnern, als das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Schutzmasken-Verordnung aus dem Boden stampfte. Die Apotheker wurden beauftragt, in drei Abgabewellen 34 Millionen Menschen mit FFP2-Masken zu versorgen. Kostenpunkt: Mehr als 2 Milliarden Euro. Berichte eines Recherche-Teams legen nahe, dass sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dabei gegen den Rat von Experten stellte.
Benjamin Rohrer
Stephanie Schersch
18.03.2021  14:14 Uhr

ABDA: Großer Aufwand in den Apotheken

Die ABDA wies in einem Statement darauf hin, dass die Apotheken sehr kurzfristig und „«quasi über Nacht« mit der schwierigen Aufgabe der Masken-Ausgabe betraut worden seien. »Verlässliche alternative Versorgungswege standen nicht zur Verfügung. Zu diesem Zeitpunkt waren Schutzmasken am Markt nur begrenzt zu bekommen, und die Preise waren höher als heute und zudem stark schwankend. Die Apotheken hatten erheblichen Aufwand damit, die Masken rechtzeitig zu besorgen, Angebote zu sichten und die Qualität der Masken zu beurteilen. Sie haben den Einkauf von zum Teil großen Kontingenten vorfinanziert und dafür teilweise Kredite aufgenommen. Sie mussten Masken aus größeren Gebinden umverpacken und die Anspruchsberechtigung der Patienten überprüfen. Viele Betriebe haben zusätzliches Personal mobilisiert und bauliche Veränderungen vorgenommen, um dem Ansturm der Patienten Herr zu werden und auch mit denjenigen zu sprechen, für die nicht sofort Masken verfügbar waren«, erklärte die Bundesvereinigung.

Was die Vergütungshöhe betrifft, weist die ABDA erneut darauf hin, dass das BMG die Höhe selbst per Verordnung bestimmt und im Februar wie oben erwähnt abgesenkt habe. »Die Apotheken müssen aus dieser Vergütung nicht nur den Einkauf der Masken, sondern auch alle übrigen Kosten für Vorfinanzierung und Personal bestreiten. Die Vergütung war deshalb keinesfalls überhöht«, so die Schlussfolgerung der Standesvertretung.

Darüber hinaus verweist die ABDA darauf, dass die Apotheken unterschiedliche Kostenstrukturen haben. »Insofern kann es sein, dass die Vergütung für eine sehr günstig wirtschaftende Apotheke auskömmlicher war als für andere.« Die Standesvertretung kritisiert auch solche Apotheker, die die Masken-Aktion »offensichtlich für individuelle Marketingzwecke eingesetzt haben«. Dadurch entstehe der falsche Eindruck, dass die Betriebe »unangemessene Gewinne« erzielt hätten.

Das BMG verteidigt die Entscheidung aus dem Dezember offiziell. Diese sei auf einen Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz von Mitte November zurückgegangen, insgesamt 15 Schutzmasken an vulnerable Gruppen zu verteilen, erklärte das Ministerium auf Nachfrage. Die Apotheken seien in der Lage gewesen, »die Beschaffung der Masken, deren Prüfung und die Beratung der Anspruchsberechtigten zu sichern«. Daher habe man diesen Weg gewählt. Auch die Höhe der Honorierung war aus Sicht des BMG richtig gewählt, um Betriebskosten und die Ausgaben für Beschaffung, Beratung und das wirtschaftliche Risiko der Apotheker aufzufangen. Zudem habe auch das Bundesfinanzministerium der Vergütung ausdrücklich zugestimmt, so das BMG. Nachfragen zur internen Entscheidungsfindung über die Maskenaktion wollte das Gesundheitsministerium nicht beantworten. 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa