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Tularämie

Hasenpest ist auch auf Menschen übertragbar

Die Tularämie wird vom Bakterium Francisella tularensis übertragen. Fälle beim Menschen sind selten, sie nehmen aber zu – vermutlich bedingt durch den Klimawandel. Ein Überblick über eine eher unbekannte Zoonose und einen Erreger, der wohl auch als potenzielle Biowaffe fungieren könnte.
Sven Siebenand
05.09.2024  07:00 Uhr

Geschwollene Lymphknoten als Leitsymptom

Die Inkubationszeit der Tularämie beträgt meist drei bis fünf Tage, kann aber auch deutlich länger sein. Zu Beginn sind die Beschwerden unspezifisch. Es treten etwa Fieber, Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen auf.

Mediziner unterscheiden abhängig von der Eintrittspforte des Erregers verschiedene klinische Formen der Tularämie. Am häufigsten ist die ulceroglanduläre Tularämie. Sie ist durch die Bildung eines Hautgeschwürs an der Eintrittsstelle des Erregers und eine regionale Lymphknotenschwellung charakterisiert. Diese Schwellung kann auch ohne sichtbare Hautläsionen auftreten. In diesem Fall spricht man von einer glandulären Tularämie. Zudem können eine pneumonische Tularämie (bei Inhalation des Erregers), eine oropharyngeale Form (nach dem Verzehr des Erregers), eine oculoglanduläre Tularämie (bei Augenkontakt mit dem Erreger) und die typhoidale Tularämie (unbekannter Infektionsweg) auftreten.

Empfohlene Antibiotika zur Therapie der Tularämie

Unbehandelt kann eine Tularämie beim Menschen tödlich verlaufen. Die Erkrankung lässt sich aber gut antibiotisch behandeln, wobei die Therapie so frühzeitig wie möglich starten sollte.

Bei einem milden oder moderaten Verlauf erhalten Erwachsene in der Regel Ciprofloxacin 500 mg peroral zweimal täglich für 10 bis 14 Tage oder Doxycyclin 100 mg peroral zweimal täglich für 14 bis 21 Tage. Bei schwerer Tularämie kommen Aminoglykoside ins Spiel, insbesondere Gentamicin. Da diese aber eine schlechte Gewebe- und Liquorpenetration aufweisen, wird die intravenöse Gabe (5 mg/kg Körpergewicht einmal pro Tag) mit der oralen oder intravenösen Gabe von Ciprofloxacin (500 mg peroral zweimal täglich oder 400 mg intravenös zweimal täglich) kombiniert. Die empfohlene Behandlungsdauer liegt bei 10 bis 14 Tagen.

Auch bei Kindern stellt Ciprofloxacin die bevorzugte Therapie dar. Bei mildem bis moderatem Verlauf wird Ciprofloxacin allein gegeben, bei schwerem Verlauf in Kombination mit Gentamicin. β-Lactam-Antibiotika sollten wegen ihrer fehlenden Wirksamkeit bei Tularämie grundsätzlich nicht in Betracht gezogen werden.

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