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Anaphylaktische Reaktionen

Gut vorbereitet für den Notfall

Sich als Allergiker gegen SARS-CoV-2 impfen lassen? Seit durch die Impfung mit den mRNA-Vakzinen vereinzelt schwere allergische Reaktionen gemeldet wurden, sind Allergiker verunsichert. Doch dafür gibt es keinen Grund, sagt Professor Dr. Ludger Klimek, Präsident des Ärzteverbands Deutscher Allergologen (AeDA).
Elke Wolf
06.03.2021  12:00 Uhr
Gut vorbereitet für den Notfall

»Eine absolute Kontraindikation für SARS-CoV-2-Impfungen gibt es für die allerwenigsten Allergiker«, stellt Klimek auf Nachfrage der PZ klar. Zwar komme es durch die mRNA-Impfstoffe der Firmen Biontech und Pfizer sowie Moderna etwas häufiger zu anaphylaktischen Reaktionen als bei anderen Impfungen, dennoch kämen sie insgesamt sehr selten vor. »Grundsätzlich kann jede Impfung allergische Reaktionen oder einen allergischen Schock auslösen. Man rechnet mit einer Anaphylaxie bei einer Million Impfungen. Die bisherige Erfahrung mit den mRNA-Impfstoffen zeigt, dass bei 100.000 Personen einer mit einer anaphylaktischen Reaktion reagiert, also zehnmal häufiger. Diesbezüglich scheint der Vektor-Impfstoff von Astra Zeneca weniger Probleme zu machen: Die bisherigen Daten zeigen eine Anaphylaxierate von 1:500.000 bis 1:1.000.000.« Für die anaphylaktischen Reaktionen machen Allergologen die in den mRNA-Vakzinen enthaltenen Lipidnanopartikel, vor allem das darin enthaltene Polyethylenglykol (PEG) verantwortlich.

Für die bevorstehende Covid-19-Impfung empfiehlt Klimek ein pragmatisches Vorgehen nach dem Ampelschema. »In einem Leitfaden für Ärzte haben wir zusammengetragen, wie man bezüglich der Covid-19-Impfung bei Menschen mit unterschiedlichen allergologischen Erkrankungen vorgeht (siehe Grafik).« Für Personen, die bereits einmal eine schwere allergische Reaktion auf einen Bestandteil des Impfstoffs hatten, ist die Covid-19-Impfung nicht indiziert. Weitere risikobehaftete Patienten sind aus allergologischer Sicht Patienten, die eine Anaphylaxie bei Mastozytose, also einer Erkrankung der Mastzellen, eine Anaphylaxie auf frühere Impfungen und eine Anaphylaxie mit unklarem Auslöser erlitten hatten. Anaphylaxien nach Insektenstichen oder Nahrungsmitteln stellen keine Kontraindikationen für die Covid-19-Impfung dar. »Daraus folgt aber auch, dass in unklaren Fällen eine adäquate Allergie-Diagnostik rechtzeitig vor dem Impftermin gemacht werden sollte«, rät Klimek.

Im Falle der Covid-19-Impfung sind anaphylaktische Beschwerden meistens innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach der Injektion zu erwarten, obwohl es manchmal auch mehrere Stunden dauern kann. Bei den bisher gemeldeten Fällen in Deutschland traten die Symptome laut dem Paul Ehrlich Institut bei etwa der Hälfte der Fälle innerhalb der ersten Viertelstunde nach der Injektion auf, bei 21 Prozent der Fälle im Zeitintervall 16 bis 30 Minuten. Da eine Anaphylaxie eine sofortige Behandlung erfordert, empfiehlt die AeDA, vorsorglich alle Personen nach der Impfung für eine Viertelstunde zu beobachten, bei Personen mit Anaphylaxien in der Vorgeschichte sollte sich die Nachbeobachtung auf eine halbe Stunde ausdehnen.

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