Grünes Licht für ersten Totimpfstoff gegen Covid-19 |
Christina Hohmann-Jeddi |
23.06.2022 17:45 Uhr |
Damit steht bald der erste klassische Totimpfstoff gegen Covid-19 in der EU zur Verfügung. Das Präparat enthält neben den inaktivierten SARS-CoV-2-Viren, die in Vero-Zellen produziert werden, auch zwei Adjuvanzien: CpG1018 (eine Toll-like-Rezeptor-9-Agonist) und Alaun. Der Vorteil von solchen Ganzvirus-Impfstoffen ist, dass dem Immunsystem mehr Angriffsziele als nur das Spike-Protein angeboten werden. Wie Valneva Ende 2021 mitteilte, gehe das Unternehmen davon, dass sein Impfstoff auch vor der neuen Omikron-Variante ausreichend schütze, und wolle entsprechende Tests durchführen.
In einer Pressemitteilung zeigte sich Thomas Lingelbach von Valneva über das positive Votum des CHMP erfreut. Man wolle den 15 Prozent der Über-18-Jährigen, die noch ungeimpft seien, eine »neue Option« bieten und hoffe, dass die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten den Wert einer traditionellen Vakzine erkennen.
Die Empfehlung zur Zulassung kam später als erwartet: Mitte Mai hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die EU-Kommission einen Vorab-Kaufvertrag des Impfstoffs wegen Verzögerungen im Zulassungsprozess kündigen wolle. Laut einer am 10. Juni veröffentlichten Pressemitteilung werde mit der EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten noch über Anpassungen der Kaufoptionen verhandelt.
»Die von der Europäischen Kommission erhaltenen vorläufigen, inoffiziellen Mengenangaben würden jedoch nicht ausreichen, um die Nachhaltigkeit des Covid19-Impfstoffprogramms von Valneva zu gewährleisten«, heißt es in der Mitteilung. Sollte sich die EU-Kommission mit dem Hersteller nicht einig werden, stünde der inaktivierte Impfstoff in Europa nicht zur Verfügung.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.