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ABDA-Talk

Grüne können sich mehr Spielraum für Apotheker vorstellen

Die Grünen gewinnen immer mehr Zuspruch. Mit Blick auf die Bundestagswahl im September dieses Jahres wird es für die Apotheker daher immer interessanter zu erfahren, was die Partei künftig eigentlich genau für die Arzneimittelpolitik plant. Unter anderem darüber diskutierte gestern Abend ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening mit der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen Maria Klein-Schmeink bei »Lass uns reden! – Der ABDA-Talk«.
Jennifer Evans
30.03.2021  12:30 Uhr

Apotheker handeln verantwortungsbewusst

Ganz anderes sieht die Situation bei den Schnelltests aus, die nach Ansicht der Gesundheitspolitikerin deutlich in die heilberufliche Kompetenz fallen, da viele Patienten bei der Durchführung Unterstützung benötigen. Die Kritik von Overwiening, dass die Ärzte für dieselbe Tätigkeit 15 Euro bekommen, die Apotheker aber lediglich 12 Euro, hält sie daher für berechtigt.

Wie verantwortungsbewusst die Apotheken mit all den neuen Aufgaben umgegangen sind, machte Overwiening am Beispiel der Lockerungen bei der Arzneimittelabgabe deutlich. Um die Apothekenbesuche und damit unnötige Kontakte zu reduzieren, dürfen Apotheker derzeit ein Ersatzpräparat abgeben, sollte das entsprechende Rabattmedikament nicht verfügbar sein. Diese Regelung ist allerdings an die epidemische Lage gekoppelt. Doch der Rekord bei den Einsparungen der Kassen durch Rabattverträge im vergangenen Jahr belegt nach Ansicht der ABDA-Präsidentin, mit welchem Augenmaß der Berufsstand mit der neuen Verantwortung umgeht. Daher appellierte sie an Klein-Schmeink, den Pharmazeuten diese Flexibilität auch nach der Pandemie weiter zuzugestehen. Sie betonte, dass die Apotheken mit Blick auf das 5 Milliarden Euro Plus ganz offensichtlich diese Freiheit nicht ausgenutzt hätten.

Fest steht: Von den Rabattverträgen wollen die Grünen keinesfalls abrücken, wie die stellvertretende Fraktionsvorsitzende deutlich machte. »Ohne dieses Instrument würden die Pharmaunternehmen ihre Produkte ja nicht zu den Preisen anbieten. Deshalb können wir auf die Rabattverträge nicht verzichten.« Aber die Bürokratie etwas abzubauen und einen größzügigeren Spielräume für die Apotheker zu ermöglichen, kann Klein-Schmeink sich durchaus vorstellen. Overwiening reichte das noch nicht. Sie hakte nach und wollte von ihrer Gesprächspartnerin wissen, ob die Partei mit Blick auf die Patienten künftig bereit wäre, solche und andere »Versorgungshemmnisse zu reduzieren«. Eine Antwort blieb seitens Klein-Schmeink zu diesem Thema allerdings aus.

Natürlich kam das Gespräch auch auf die zunehmende Konkurrenz für die Offizinen durch die Angebote von ausländischen Arzneimittelversendern sowie deren Lockangebote und neue Gesundheitsplattformen. Die Sorge der Apotheker teilt Klein-Schmeink nicht. Die Vor-Ort-Apotheken haben durch ihre persönliche Beratung, ihre leichte Erreichbarkeit und den Nacht- und Notdienst Vorteile, mit denen Versender nicht mithalten können. Grundsätzlich ist sie der Ansicht, dass die Online-Versender künftig dieselben Qualitätsstandards und Sorgfaltspflichten bei der Arzneimittelabgabe erfüllen müssen wie die Apotheken vor Ort. Auf die Rückfrage von Overwiening, wer etwaige Qualitätskontrollen bei den Versendern übernehmen soll und was passiert, wenn die Händler sich nicht an die Vorgaben halten, hatte Klein-Schmeink noch keine konkrete Lösung parat. Overwiening wies in dem Zusammenhang außerdem auf gerichtliche Urteile hin, die eine Vollstreckung unmöglich machten. Wie die Grünen-Politikerin zugab, waren ihr solche rechtlichen Hindernisse nicht präsent. Generell halten die Grünen es aber zur Stärkung der Offizinen für sinnvoll, das analoge Angebot mit dem digitalen zu verbinden. 

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