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Homöopathie

Grüne für Kassen-Sondertarif

Der parteiinterne Streit der Grünen über homöopathische Mittel scheint vorbei zu sein. Ein Kompromissvorschlag liegt nun vor: Wer homöopathische Mittel bezahlt haben möchte, soll sich mittels Sondertarif dafür versichern. So bezahlen nur »Homöopathie-Liebhaber« und nicht die Allgemeinheit für die alternative Medizin.
dpa
PZ
18.08.2020  09:00 Uhr

Die Grünen-Spitze hat einen Kompromissvorschlag zum parteiinternen Streit um die Finanzierung von Homöopathie erarbeitet und will darüber beim Bundesparteitag abstimmen lassen. Das Papier sei mit anderen zentralen Beteiligten, etwa Gesundheitspolitikern, erarbeitet worden, sagte Grünen-Chefin Annalena Baerbock am Montag in Berlin.

Beim Parteitag in Karlsruhe von 20. bis 22. November solle es vorgelegt werden. Eine Sprecherin teilte mit, der Vorschlag sei unter Federführung von Parteichef Robert Habeck erarbeitet und dem Bundesvorstand im Juli vorgelegt worden. Der Vorstandsbeschluss solle «nach abschließenden Beratungen in einigen Wochen gefasst werden». Grünen-intern gab es monatelang Streit darüber, ob die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für homöopathische Mittel übernehmen sollen. Die Debatte sei «weitestgehend gelöst», hatte Habeck am Sonntag in der ARD gesagt, und den Vorschlag erklärt: «Krankenkassen können das bezahlen über einen Wahl-Tarif, wo diejenigen, die homöopathische Medikamente bezahlt haben wollen, über einen Sondertarif sich dafür auch versichern.» So gebe es ein «Solidarsystem innerhalb der Homöopathie-Medikamenten-Liebhaber», aber die Allgemeinheit zahle nicht dafür.

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