Pharmazeutische Zeitung online
Corona-Vakzinen

Grober Zeitplan für die Impfstoff-Zulassung steht

Am Montag haben sowohl Biontech/Pfizer als auch Moderna Zulassungen für ihre Covid-19-Impfstoffe bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) beantragt. Diese teilte jetzt mit, ihr Votum für Biontech/Pfizer spätestens am 29. Dezember abgeben zu wollen, für Moderna könnte sich das Verfahren bis zum 12. Januar ziehen.
Daniela Hüttemann
01.12.2020  14:02 Uhr

Im Zulassungsprozess befinden sich die beiden Covid-19-Impfstoffe bereits seit Längerem, genauer gesagt in einem Rolling-Review-Verfahren. Die Begutachtung einzelner Datenpakete zu Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit läuft für Modernas Kandidaten mRNA-1273 erst seit dem 16. November; den Konkurrenten BNT162b2 von Biontech/Pfizer evaluiert die EMA dagegen bereits seit dem 6. Oktober.

Das erklärt, warum die Entscheidung für Biontech/Pfizer wohl eher kommen wird als für Moderna, obwohl beide Zulassungsanträge zeitgleich eingereicht wurden. Nach Informationen der EMA darf ein Hersteller bei einem Rolling-Review-Verfahren erst den Antrag auf eine bedingte Marktzulassung (Conditional Marketing Authorisation) stellen, wenn genügend Datenpakete für eine Nutzen-Risiko-Abwägung vorliegen. Durch Biontech/Pfizers Zeitvorsprung lagen hier schon mehr Daten vor, konkret die ersten Ergebnisse der Phase-III-Studien, die Moderna erst gestern eingereicht hat.

Ab hier fällt die EMA eigenen Angaben zufolge ihre Entscheidung für oder gegen eine Zulassungsempfehlung im Rahmen des beschleunigten Verfahrens innerhalb von Wochen, in Abhängigkeit der Robustheit und Vollständigkeit der vorliegenden Daten. Heute wurde die Behörde etwas konkreter: Die beteiligten Expertengremien würden auch über die Weihnachtstage arbeiten, teilte sie mit. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) solle dann spätestens am 29. Dezember ein außerordentliches Treffen abhalten, um über Biontech/Pfizers Impfstoff zu entscheiden. Das Votum über Modernas Vakzine solle spätestens am 12. Januar getroffen werden.

Letztlich entscheidet dann die EU-Kommission über die Zulassungen. In der Regel folgt sie der CHMP-Empfehlung. Normalerweise können zwischen CHMP-Empfehlung und Zulassung durchaus zwei Monate vergehen, doch im Fall der Covid-19-Impfstoffe soll es auch hier deutlich schneller gehen. Damit lässt sich immer noch nicht endgültig sagen, ob die erste Zulassung noch im Dezember oder erst im Januar erfolgt. Auf Basis der heutigen Angaben darf man aber damit rechnen, dass Biontech/Pfizer die erste EU-Zulassung bekommen werden.

Das Unternehmen Biontech mit Sitz in Mainz könnte seinen Covid-19-Impfstoff nach eigenen Angaben innerhalb von wenigen Stunden ausliefern, ließ laut Nachrichtenagentur dpa Finanzvorstand Sierk Poetting heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) verlauten. »Wir haben auf Halde produziert und alles, was da ist, kann innerhalb von wenigen Stunden dann wirklich verteilt werden.« Gleiches dürfte für die Konkurrenten gelten. Moderna hat seinen Hauptsatz in Cambridge, Massachusetts, Antragsteller in der EU ist eine Tochterfirma mit Sitz in Spanien.

Auch der Kandidat AZD-1222 von Astra-Zeneca und der Universität Oxford befindet sich in der EU bereits im Rolling-Review-Verfahren und ist sogar am 1. Oktober als erster damit gestartet. Doch da es zunächst Verzögerungen bei der Durchführung der Phase-III-Studien gab und letzte Woche zudem bekannt wurde, dass versehentlich bei einem Teil der Probanden falsch dosiert wurde, könnte die Begutachtung hier noch länger dauern.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa