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Grippeimpfung in Apotheken bereit zum Durchstarten

Lieferengpässe und zu wenig Schulungsplätze haben den Start der Grippeimpfung in der Apotheke zwar etwas ausgebremst. Verbände, teilnehmende Apotheken und Impflinge sind aber sehr zufrieden, ergab eine Recherche der PZ. Eine erste Zwischenbilanz und ein Ausblick auf den kommenden Herbst.
Daniela Hüttemann
04.05.2021  18:00 Uhr

Mehr als 200 Impfungen in Niedersachsen

Ebenfalls positiv zurück und in die Zukunft blickt man in Niedersachsen. Mehr als 70 Apotheken von der Küste bis zum Harz sind dem Vertrag von LAV und AOK Niedersachsen bislang beigetreten; die Schulungen waren schnell ausgebucht. Genaue Zahlen liegen hier noch nicht vor, doch geht der LAV von mehr als 200 durchgeführten Impfungen aus. Dabei sei das Interesse der Patienten zumindest zum Start größer gewesen als das Impfstoffangebot. So haben niedersächsische Apotheken erst ab Mitte November 2020 mit den nachgelieferten Fertigspritzen der nationalen Reserve geimpft. »Die Apotheken haben zuerst die Arztpraxen beliefert, denn wir wollten aufgrund des anfänglichen Impfstoffmangels nicht in eine Konkurrenzsituation treten«, erklärt der LAV-Chef Berend Groeneveld der PZ. Ab dem Jahreswechsel sei dann die Covid-19-Impfung in den Vordergrund gerückt, während die Grippewelle ausblieb und auch die Impfbereitschaft deutlich abnahm. 

Nach Angaben der niedersächsischen Apothekerkammer hatten bis Jahresende 164 Apothekerinnen und Apotheker die Theorie- und Praxisfortbildung absolviert; neue Praxis-Termine sind ab Juni 2021 buchbar. »Die Zahl der qualifizierten Apothekerinnen und Apotheker wird sich also noch erhöhen, sodass wir zur Grippesaison 2021/2022 durchstarten können«, so Kammerpräsidentin Cathrin Burs zur PZ. »Aus dem Kollegenkreis habe ich gehört, dass es viele positive Rückmeldungen von Patienten gegeben hat. Genannt wurde als ein Beispiel die Möglichkeit von Berufstätigen, sich nach ihrem Arbeitstag oder auch mal in der Mittagspause, kurzfristig und ohne lange Wartezeit in der Apotheke impfen zu lassen.«

Kammer und Verband hätten gemeinsam intensive Gespräche mit der Ärzteschaft geführt, bei denen sie deutlich gemacht haben, dass die Apotheken sich nicht in einer Konkurrenz zu ihnen sehen, betont Burs. »Apotheken können als niederschwellige Anlaufstelle das Impfangebot für Patienten ergänzen und die Durchimpfungsrate damit verbessern.«

Viele Geimpfte wollen nächste Saison wiederkommen

»Es kam bei unseren Kunden sehr gut an und hat auch mir viel Spaß gemacht«, berichtet Ulrike Behnel, Approbierte in der Adler-Apotheke Göttingen, die etwa 25 Personen geimpft hat. »Es gab keine Beschwerden über Nebenwirkungen, und die Geimpften, hauptsächlich Stammkunden von uns, wollen sich nächstes Jahr wieder bei uns impfen lassen«, freut sich die Apothekerin.

Bislang dürfen in Niedersachsen nur AOK-Versicherte teilnehmen, anders Versicherte seien regelrecht enttäuscht gewesen, berichtet die Apothekerin. Daher hofft sie, dass noch mehr Krankenkassen dem Vertrag beitreten. »Wir hätten definitiv noch mehr impfen können«, so Behnel. Zum Teil hätte ein benachbarter Arzt sogar die jüngeren AOK-Versicherten zum Impfen in die Apotheke geschickt, um sich selbst auf die älteren Patienten zu konzentrieren. »Das waren Menschen, die zum Beispiel ältere Personen gepflegt haben oder beruflich viel Publikumsverkehr hatten.« Aktiv beworben hat die Apotheke die neue Dienstleistung nicht, doch hätte es sich durch Medienberichte und Mund-zu-Mund-Propaganda so weiterverbreitet, dass sogar Menschen aus anderen Städten kamen.

Behnels Chef Christian Müller hätte selbst gern geimpft, hatte jedoch noch keine Gelegenheit, den praktischen Fortbildungsteil zu absolvieren. »Das Impfen in der Apotheke stärkt unsere Kompetenz und bringt uns insgesamt nach vorn, auch wenn es sich wirtschaftlich derzeit noch nicht lohnt«, meint der Apothekeninhaber. Bis zu 30 Minuten dauerten Aufklärung, Impfung und Dokumentation, da sei die derzeitige Vergütung nicht kostendeckend. »Aber wir machen das ja bei Weitem nicht nur, um Geld zu verdienen«, so der Apotheker. Gern würde er das Angebot ausweiten, sieht aber noch offene personelle und räumliche Fragen. Um die Impfstofflieferungen macht er sich dagegen keine Sorgen.

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