Ginkgo biloba füllt therapeutische Lücke |
Im Alter nimmt die kognitive Leistungsfähigkeit naturgemäß ab. Mit einfachen Maßnahmen kann man sie aber positiv beeinflussen. An erster Stelle steht dabei der Kontakt mit Kindern. / Foto: Adobe Stock/nd3000
Jeder vergisst mal was, das ist normal – auch, dass Vergesslichkeit mit zunehmendem Alter häufiger auftritt, ist an sich noch kein Grund zur Beunruhigung. Wo aber ist die Grenze?
Ein recht genauer und zuverlässiger Hinweisgeber ist meist der Betroffene selbst – er bemerkt Veränderungen in der Gedächtnisleistung oft als Erster. Empfindet er selbst zudem die Symptome als besorgniserregend, steckt häufig mehr dahinter als eine normale altersbedingte Veränderung.
»Der Betroffene hat dann ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Erkrankung«, sagte Privatdozent Dr. Marc Axel Wollmer, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie Asklepios Kliniken Hamburg, bei einer digitalen Pressekonferenz der Firma Schwabe. Kognitive Leistungseinbußen zeigen sich dem Arzt zufolge erst in den Spätstadien der zugrundeliegenden Erkrankungen des Gehirns. »Der Früherkennung mittels Biomarkern wird daher eine immer größere Rolle zukommen«, so Wollmer. Hierfür seien in den USA mittlerweile Bluttests zugelassen.
Hinsichtlich der Behandlung befänden sich Ärzte derzeit in einem Dilemma. So sei die Behandlung mit den klassischen, symptomatisch wirkenden Antidementiva wie Donepezil gegenwärtig auf die demenziellen Stadien der Alzheimer-Krankheit beschränkt. Doch kognitiven Leistungseinbußen läge häufig eine gemischte Form der degenerativen und vaskulären Neuropathologie zugrunde, für die es keine spezifisch zugelassenen Arzneimittel gebe, schränkte Wollmer ein. »Hier tut sich eine therapeutische Lücke in der Therapie von Erkrankungen außerhalb des Alzheimer-Spektrums auf«, so der Arzt.
Diese könne der Ginkgo-biloba-Spezialextrakt EGb761® (Tebonin®) füllen. »Ich gebe dann gerne Ginkgo in einer Tagesdosis von 240 mg Extrakt, wenn die Behandlung mit einem Acetylcholinesterase-Hemmer noch nicht indiziert ist«, so Wollmer. EGb 761 könne kognitive Leistungseinbußen auch jenseits der Alzheimer-Krankheit und bereits in prädemenziellen Stadien lindern. Studien sprechen für eine Wirksamkeit des Ginkgo-Extrakts in der Behandlung von neurokognitiven Störungen. Zudem sei er als Empfehlung zur Behandlung von leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz in die S3-Leitlinie »Demenzen« aufgenommen worden.
• Eine ausgewogene Ernährung einhalten
• Soziale Kontakte pflegen
• Ausgleich von Schwerhörigkeit durch ein Hörgerät
• Ausreichend körperliche Bewegung
• Regelmäßig etwas ganz Neues lernen