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Seit Omikron
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Geringer Schutz vor SARS-CoV-2-Reinfektion

In vielerlei Hinsicht markiert das Auftreten der Omikron-Variante eine gewisse Zäsur in der Virusevolution. Durch eine Vielzahl zusätzlicher Mutationen im Spike-Protein gelang es dem Virus nicht nur, einen vorher etablierten Immunschutz zu unterlaufen, sondern offensichtlich auch die Immunantwort prinzipiell signifikant zu beeinflussen, wie Forschende aus Katar jüngst zeigten.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 18.02.2025  11:00 Uhr

Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich in kurzer Zeit immer wieder verändert und weiterentwickelt, um einen mit der Zeit den immer besser werdenden Immunschutz in der Bevölkerung zu unterlaufen und immer besser in die Zellen einzudringen. So entstanden leichter übertragbare Varianten, vor allem die Alpha- und Delta-Varianten.

Das Auftreten der Omikron-Variante markierte eine bemerkenswerte Zäsur. Mit Omikron hatte das Virus nicht nur auf einen Schlag eine Vielzahl von Mutationen im Spike-Gen erworben. Seitdem wurden auch keine so relevanten Veränderungen mehr detektiert, dass eine neue Klade hätte definiert werden müssen.

Weniger bekannt sind andere Auswirkungen, die Omikron auf die Immunevasion, die Schwere der Erkrankung und die Wirksamkeit von Impfstoffen und Behandlungen von Covid-19 verursacht hat, wie Forschende um Professorin Dr. Hiam Chemaitelly von der Infectious Disease Epidemiology Group am Weill Cornell Medicine-Center in Katar, einer Einrichtung, die aus einer Kooperation der Cornell University und der Qatar Foundation hervorgegangen ist, jetzt zeigen. Die Resultate ihrer Arbeit publizierten die Forschenden jüngst im Wissenschaftmagazin »Nature«.

Basierend auf einer Fall-Kontroll-Studie quantifizierten die Forschenden die Schutzwirkung früherer Infektionen gegen Reinfektionen in der Bevölkerung Katars. Infektionen, die über einen positiven SARS-CoV-2-Test verifiziert worden waren, wurden mit Kontrollen, deren SARS-CoV-2-Tests negativ ausgefallen war, hinsichtlich des Geschlechts, Alters, der Nationalität, Vorerkrankungen und Impfstatus der Probanden sowie hinsichtlich der Kalenderwoche der Testung sowie Testmethode (PCR oder Antigentest) exakt gematcht. Die Schutzwirkung wurde in diesen Populationen für symptomatische und asymptomatische Reinfektionen sowie für schwere Verläufe untersucht.

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