Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Seit Omikron

Geringer Schutz vor SARS-CoV-2-Reinfektion

In vielerlei Hinsicht markiert das Auftreten der Omikron-Variante eine gewisse Zäsur in der Virusevolution. Durch eine Vielzahl zusätzlicher Mutationen im Spike-Protein gelang es dem Virus nicht nur, einen vorher etablierten Immunschutz zu unterlaufen, sondern offensichtlich auch die Immunantwort prinzipiell signifikant zu beeinflussen, wie Forschende aus Katar jüngst zeigten.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 18.02.2025  11:00 Uhr

Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich in kurzer Zeit immer wieder verändert und weiterentwickelt, um einen mit der Zeit den immer besser werdenden Immunschutz in der Bevölkerung zu unterlaufen und immer besser in die Zellen einzudringen. So entstanden leichter übertragbare Varianten, vor allem die Alpha- und Delta-Varianten.

Das Auftreten der Omikron-Variante markierte eine bemerkenswerte Zäsur. Mit Omikron hatte das Virus nicht nur auf einen Schlag eine Vielzahl von Mutationen im Spike-Gen erworben. Seitdem wurden auch keine so relevanten Veränderungen mehr detektiert, dass eine neue Klade hätte definiert werden müssen.

Weniger bekannt sind andere Auswirkungen, die Omikron auf die Immunevasion, die Schwere der Erkrankung und die Wirksamkeit von Impfstoffen und Behandlungen von Covid-19 verursacht hat, wie Forschende um Professorin Dr. Hiam Chemaitelly von der Infectious Disease Epidemiology Group am Weill Cornell Medicine-Center in Katar, einer Einrichtung, die aus einer Kooperation der Cornell University und der Qatar Foundation hervorgegangen ist, jetzt zeigen. Die Resultate ihrer Arbeit publizierten die Forschenden jüngst im Wissenschaftmagazin »Nature«.

Basierend auf einer Fall-Kontroll-Studie quantifizierten die Forschenden die Schutzwirkung früherer Infektionen gegen Reinfektionen in der Bevölkerung Katars. Infektionen, die über einen positiven SARS-CoV-2-Test verifiziert worden waren, wurden mit Kontrollen, deren SARS-CoV-2-Tests negativ ausgefallen war, hinsichtlich des Geschlechts, Alters, der Nationalität, Vorerkrankungen und Impfstatus der Probanden sowie hinsichtlich der Kalenderwoche der Testung sowie Testmethode (PCR oder Antigentest) exakt gematcht. Die Schutzwirkung wurde in diesen Populationen für symptomatische und asymptomatische Reinfektionen sowie für schwere Verläufe untersucht.

Differenziertes Schutzmuster vor Reinfektionen vor und nach Auftreten von Omikron

Es zeigte sich, dass in der Prä-Omikron-Ära die Schutzwirkung einer Infektion vor einer Reinfektion mit demselben Virustyp mit im Mittel 81,1 Prozent sehr hoch war und dass über ein Jahr hinweg nur minimale Abschwächung zu detektieren waren. Eine frühere Infektion schützte zudem nahezu vollständig vor schweren Covid-19-Verläufen (98,0 Prozent).

Mit dem Auftreten von Omikron änderte sich dieses Muster drastisch. Obwohl der Schutz nach einer Omikron-Infektion vor einer erneuten Omikron-Infektion initial mit 81,3 Prozent in den ersten drei bis sechs Monaten ebenfalls sehr hoch war, fiel er jedoch nach einem Jahr auf nahezu null (4,8 Prozent). Dennoch blieb der Schutz vor schweren Verläufen bei Reinfektionen mit Omikron praktisch komplett erhalten.

Die beobachteten Unterschiede zwischen Prä-Omikron- und Omikron-Ära deuten auf einen Wandel in den evolutionären Selektionsmechanismen hin: Während in der Prä-Omikron-Phase für das Virus die Übertragbarkeit eine dominierende Rolle spielte, steht seit Omikron die Immunflucht im Vordergrund. Offensichtlich wirken beim Immunschutz gegen SARS-CoV-2 die Immunität des Wirts und die virale Evolution zusammen, was zu gegensätzlichen Reinfektionsmustern vor und nach dem Auftreten von Omikron führt.

Die rasch abnehmende Immunität gegen Reinfektionen in der Omikron-Ära unterstreiche die Notwendigkeit regelmäßiger Impfstoffanpassungen, schreiben die Autoren. Immunologische Mechanismen wie Antigen-Imprinting und T-Zell-vermittelte Immunität tragen zur langfristigen Schutzwirkung gegen schwere Verläufe bei, während humorale Immunantworten schneller an Effektivität verlieren.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa