Gericht hält Verkürzung des Genesenenstatus für verfassungswidrig |
In der Zwischenzeit ist aufgrund der Verkürzung des Genesenenstatus ein politischer Streit um RKI-Chef Lothar Wieler entbrannt. Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte dem «Spiegel» am Wochenende gesagt: «Ich habe großen Respekt vor den Leistungen des RKI-Chefs Lothar Wieler in den vergangenen zwei Jahren während der Pandemie.» Er fügte hinzu: «Des Vertrauens der FDP kann sich Herr Wieler aber aufgrund dieser neuerlichen Verfehlung, die ja leider keinen Einzelfall darstellt, nicht mehr sicher sein.»
Politiker von SPD, CDU und Grünen haben Wieler gegen Kritik der FDP nun aber verteidigt. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Dagmar Schmidt, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag): »RKI-Chef Lothar Wieler hat in der zweijährigen Pandemie viel geleistet und unermüdlich gearbeitet. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.«
Der Vize-Chef der Unionsfraktion, Sepp Müller (CDU), sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Sonntag, klar sei, dass sich die Kommunikation des RKI deutlich verbessern müsse. »Unabhängig davon ist Professor Wieler eine ausgewiesene wissenschaftliche Koryphäe, die wir von der Union respektieren und unterstützen.« Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen schrieb am Samstag auf Twitter, Wieler verdiene Respekt und Dank für seinen »unermüdlichen und professionellen« Einsatz in der Pandemie. »Seine Expertise ist von unschätzbarem Wert. Ohne ihn stünden wir heute viel schlechter da.«
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