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Pilz-Resistenz

Gentechnik soll Bananen retten

Um der Deutschen zweitliebstes Obst steht es schlecht. Ein Pilz dezimiert weltweit die Bestände. Mit gentechnischen Methoden haben Forscher ein resistentes Exemplar geschaffen. Ist das die Rettung vor dem Bananen-Aus?
dpa
28.03.2024  10:00 Uhr
Ist der Pilz einmal auf der Plantage, ist die Plantage verloren

Ist der Pilz einmal auf der Plantage, ist die Plantage verloren

Zwar wurde TR4 im Jahr 2019 erstmals auch im Nordosten von Kolumbien nachgewiesen. Aber auch fünf Jahre später ist die Lage im Land nach Einschätzung des Verbandes der Bananen-Bauern (Augura) noch weitgehend unter Kontrolle. «Von 53.000 Hektar, auf denen wir Bananen für den Export anbauen, sind nur 300 Hektar von der Krankheit betroffen», sagte Verbandspräsident Emerson Aguirre Medina zuletzt.

Ausbrüche gab es allerdings auch schon in Venezuela und Peru. Letztlich werde sich der Pilz weder ganz zurückdrängen noch dauerhaft eindämmen lassen, ist Stam überzeugt. Sei TR4 einmal in einer Plantage, lasse die sich nicht mehr nutzen: «Der Pilz überlebt im Boden mehrere Jahrzehnte.» Ganze Plantagen abzugraben sei keine praxisnahe Lösung und der Einsatz immenser Mengen Fungizide im Boden keine gewünschte.

Warum ist die Cavendish-Banane so empfindlich?

Der Industrie wird zum Verhängnis, dass sie derart auf eine einzige Sorte setzt. Während man bei Äpfeln oder Tomaten zumindest noch einige verschiedene Sorten in Supermärkten findet, ist es im Bereich der Dessertbananen fast ausschließlich Cavendish. «Ein derartiges Monopol einer einzelnen Sorte ist einzigartig», erklärt Stam. «Und das ist auch noch ein Klon, es findet also keine genetische Anpassung im Zuge sexueller Vermehrung statt.» Cavendish-Stauden werden ausschließlich aus Stecklingen gezogen, alle sind genetisch exakt identisch, die Früchte enthalten keine Samen. «Die Cavendish ist ein absolut unnatürliches Gewächs», so Stam.

Es wäre nicht das erste weltweite Aus für eine Bananensorte: Schon der zuvor dominierenden Handelssorte Gros Michel (schmackhafter und dank dickerer Schale einfacher zu ernten und zu transportieren) wurde Fusarium oxysporum zum Verhängnis, damals noch TR1. Bis etwa 1960 war ein Großteil der Bestände vernichtet. Gros Michel wurde dann von der aus Vietnam stammenden Cavendish abgelöst.

Kein natürlich gezüchteter Ersatz in Sicht

Anders als damals scheint diesmal kein für den Massenanbau tauglicher Ersatz in Sicht. Zwar sind inzwischen mehr als 1500 Bananensorten registriert. Doch nur sehr wenige haben die nötigen Resistenzen und sonstigen Eigenschaften sowie überhaupt für den Verzehr geeignete Früchte, wie Stam erklärt. Eine Sorte, die bei Ertrag, Transportfähigkeit und Geschmack halbwegs mit Cavendish mithalten könne, gebe es bisher wohl nicht.

Darum arbeiten Forschungsteams vor allem daran, Cavendish resistent gegen TR4 zu bekommen – über traditionelle Züchtung oder eben gentechnische Ansätze wie den des Teams um James Dale von der Queensland University of Technology (QUT). Die Wissenschaftler haben ein Gen (das Resistenzgen RGA2 aus einer Wildbanane) in Pflanzen der Sorte Cavendish eingefügt. Die den Angaben zufolge erste gentechnisch veränderte Banane war geschaffen.

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