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Schweizer Streitkräfte

Generäle düpieren eigene Berater bei Reform der Armeeapotheke

In der Schweiz ist ein Streit darüber entbrannt, unter wessen Leitung die dortige Armeeapotheke künftig agieren soll. Mitten in der ersten Coronawelle hatten die Generäle im vergangenen Mai die bis dato der Sanität unterstellte Bundesorganisation dem Logistikstab zugeschlagen, ohne ihre eigenen medizinischen Fachleute an dem Prozess zu beteiligen. Diese fühlen sich übergangen. Kritik kommt aber auch von anderer Seite.
Cornelia Dölger
19.04.2021  09:05 Uhr

Personal und Computersysteme den Pandemie-Dimensionen nicht gewachsen

Derart kalt erwischt, hatte sie demnach plötzlich Material im Wert von 150 Mal mehr als üblich zu bestellen, zu lagern und zu verteilen. Bis dahin hatten sich gerade einmal drei Leute um die Materialbeschaffung gekümmert. Auch die Computersysteme sollen den Dimensionen nicht gewachsen gewesen sein. »Wir sind eine zentrale Einkaufsstelle für den Bund. Aber nicht in dem Umfang, wie wir ihn jetzt erlebt haben. Das hat niemand so antizipiert«, sagte der heutige Chef der Armeeapotheke, Daniel Aeschbach, im Nachgang bei einer Pressekonferenz. In Zukunft wolle man sich anders organisieren, kündigte er an, nannte aber keine Details.

Tatsächlich nahm die Umorganisation wohl schon lange vorher ihren Anfang – und es scheint, dass die Pannen bei der Maskenbeschaffung das Ganze bloß noch besiegelt haben. Zwar geht ein Armeesprecher auf Anfrage der PZ nicht auf entsprechende Nachfragen ein, aber dem Vernehmen nach schwelt in der Schweizer Armee seit Jahren ein Machtkampf zwischen dem Chef der Logistikbasis, Divisionär Thomas Kaiser, und Oberfeldarzt Divisionär Andreas Stettbacher, in dessen Einflussbereich die Armeeapotheke bis Mai 2020 stand. Schon ab 2018, so berichtete es die Armee im Mai, sei geprüft worden, ob eine Änderung der Unterstellung sinnvoll sei.

Schweizer Bundesrat verteidigt Änderung der Zuständigkeiten

Warum diese Überlegungen überhaupt angestellt wurden, thematisierte sie in ihrer entsprechenden Mitteilung nicht. In einer Stellungnahme zu einem entsprechenden Vorstoß aus der sozialdemokratischen Fraktion erklärte der Schweizer Bundesrat vergangenen November aber, dass die Unterstellung der Armeeapotheke unter die Sanität von vornherein eine vorübergehende Lösung gewesen sei und die Neuordnung »seit einiger Zeit mit den verschiedenen involvierten Stellen diskutiert« wurde. »Aufgrund der aktuellen Lage wurde dieser Prozess nun beschleunigt, um sicherstellen zu können, dass die Armeeapotheke ihre Funktionsfähigkeit behält und sie ihre neuen Aufgaben zugunsten der Schweizerischen Bevölkerung sicherstellen kann«, heißt es vom Bundesrat. Die Armeeapotheke habe ihr Beschaffungsvolumen vervielfacht, womit auch »das Volumen der Bewirtschaftung und Verteilung von medizinischen Gütern gestiegen« sei. »Ziel ist es, dass die Armeeapotheke in der Krise und auch künftig die gewünschten Leistungen zur richtigen Zeit am richtigen Ort erbringen kann.« Dafür sei die Logistikbasis »mit ihren etablierten Prozessen die beste Partnerin«.

Dass die Pläne ausgerechnet mitten in der Coronakrise in die Tat umgesetzt wurden – was die Armeepotheke aus dem pharmazeutisch-fachlichen in ein rein logistisches Umfeld katapultierte –, stößt dennoch vielerorts auf Unverständnis. Offenbar seien die Pannen bei der Maskenbeschaffung als Räuberleiter genutzt worden, um bei der Umstrukturierung zugunsten des Logistikchefs zu entscheiden, heißt es. Im Zuge dessen wurde überdies auch der Chef der Armeeapotheke, Apotheker Heinz Moll, abgesetzt und gegen den jetzigen Chef, Oberst Dan Aeschbach, einen Veterinär, ausgetauscht.

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