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Myokardinfarkt

Gefahr fürs weibliche Herz

Frauen überleben einen Herzinfarkt seltener als Männer. Oft äußert sich der Notfall durch unspezifischere Symptome. Und viele Arzneimittel für die Primär- und Sekundärprävention wirken je nach Geschlecht unterschiedlich. Im Versorgungsalltag wird das bislang aber kaum berücksichtigt.
Clara Wildenrath
10.12.2023  08:00 Uhr

Frauen in Studien unterrepräsentiert

Trotz dieser Erkenntnisse erhalten Männer und Frauen mit einer koronaren Herzerkrankung die gleiche Arzneimittelbehandlung, kritisieren Gender-Medizinerinnen. Denn in den Dosierungsempfehlungen der Leitlinien habe sich das relativ neue Wissen über die geschlechtsspezifische Wirkung bisher nicht niedergeschlagen. Sie orientieren sich überwiegend an Männern.

Zwar müssen Arzneimittelhersteller in ihren klinischen Studien in der EU seit Anfang 2022 für eine repräsentative Geschlechter- und Altersverteilung sorgen. Der weitaus überwiegende Teil der Daten beruht aber auf Studien, an denen fast ausschließlich Männer teilgenommen haben. Nach wie vor werden zudem Wirkungen und Nebenwirkungen nur in sehr wenigen Zulassungsstudien nach Geschlecht getrennt ausgewertet. Und in pharmakologischen Phase-1-Studien ist die Frauenquote bis heute verschwindend gering. Auch in der präklinischen Forschung kommen fast ausschließlich männliche Tiere zum Einsatz, weil sie keinen Hormonschwankungen unterliegen.

Eine gendergerechte Arzneimitteltherapie würde mutmaßlich nicht nur dazu beitragen, dass weniger Frauen an einem Reinfarkt sterben. Auch die Primärprävention ließe sich möglicherweise verbessern. Erste Studienergebnisse deuten darauf hin, dass eine Atherosklerose bei Frauen nach der Menopause eventuell intensiver als bei Männern therapiert werden müsste, um Herzinfarkte zu verhindern. Eine strengere Einstellung von erhöhtem Blutdruck, LDL-Cholesterol und Blutzucker könnte das Risiko unter Umständen ebenfalls senken. Um diese Erkenntnisse zu bestätigen, sind allerdings noch viele große und langfristig konzipierte Studien notwendig.

Nachweislich bei beiden Geschlechtern wirksam sind die bekannten Lebensstilveränderungen: nicht rauchen, Übergewicht reduzieren, regelmäßig Sport treiben und sich gesund ernähren. Um ihr individuelles Herzinfarktrisiko im Blick zu behalten, sollte zudem jede Frau spätestens ab 40 außerdem jährlich Blutdruck, Blutzucker und Cholesterol überprüfen lassen. Ab der Menopause empfehlen Herzexperten halbjährliche Kontrollen.

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