Funke: Schulungen für Apotheken-Impfungen sind ausgearbeitet |
Funke betonte die gute Zusammenarbeit und annähernd tägliche Kommunikation mit dem hessischen Sozialministerium und Staatsminister Kai Klose während der ganzen Pandemie, die vor allem seit der verstärkten Boosterimpfungen und der Verknappung der Impfstoffe fast täglich erfolge. Ganz im Gegenteil zum Bundesgesundheitsministerium: »Die Kommunikation zur Kontigentierung von Comirnaty und das verstärkte Impfen mit Spikevax war eigentlich das Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.«
Funke forderte schnelle parteiübergreifende zielführende Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung. Dazu sei es zwingend erforderlich, den zukünftigen Gesundheitsminister zu benennen. »Nur so können der geschäftsführende und der neue Gesundheitsminister Hand in Hand arbeiten, damit das derzeitige Vakuum behoben wird.«
Mit Blick auf den Koalitionsvertrag prophezeite Funke den Delegierten keine ruhigen vier Jahre. Bei genauerer Analyse drohe den Apotheken bezüglich der Honorierung größere Umwälzungen. Der Nacht- und Notdienstfonds soll zu einem sogenannten Sicherstellungsfond weiterentwickelt werden. In der konkreten Umsetzung könnte dies darauf hinauslaufen, dass größere Apotheken einen Teil ihres Umsatzes in den Fonds zahlen, aus dem kleinere Apotheken dann überdurchschnittlich große Abschläge erhalten. »Tatsache ist, dass wir hier eine Honorardiskussion bekommen werden. Bei diesen Umverteilungsmaßnahmen müssen wir sehr darauf achten, dass der einheitliche Abgabepreis nicht in Gefahr gerät. Bei den Koalitionären der Ampel gibt es eine große Sympathie für eine Höchstpreisverordnung.«
Auch die Steigerung der Attraktivität von sogenannten bevölkerungsbezogenen Versorgungsverträgen, also Selektivverträgen, sieht die Kammerpräsidentin kritisch. »Für die Mehrheit der Apotheken und für die flächendeckende Versorgung ist das nicht unbedingt positiv, denn das bedeutet in der Folge: mehr Vertragspartner, mehr Abrechnungsmodalitäten, mehr Dokumentationsaufwand und Retaxationen.«
Positiv bewertete dagegen Funke, dass laut Koalitionsvertrag die verfahrenserleichternden Pandemie-Maßnahmen bestehen bleiben sollen. »Würde man hier nicht tätig, würden Ende Mai 2022 die erweiterten Austauschmöglichkeiten bei der Arzneimittelabgabe auslaufen. Das kann keiner von uns wollen. Dass wir Apotheker hiermit verantwortungsbewusst umgehen, haben wir gezeigt. Auch wenn die Krankenkassenfunktionäre wettern, die Apotheker würden die Rabattverträge aushöhlen.«
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