Fortbildungs-Curriculum für Betreuung Organtransplantierter steht |
Daniela Hüttemann |
23.11.2022 14:20 Uhr |
Ein transplantiertes Organ muss wie ein Schatz gehütet werden – das erfordert eine hohe Therapietreue beim Patienten und ein professionelles Management der Medikamente. / Foto: Adobe Stock/Artemenko_Daria
Die Apothekerkammern können auf Basis dieses Curriculums nun entsprechende Fortbildungen anbieten. Diese sollen es Apothekern ermöglichen, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Betreuung von Patienten nach Organtransplantation aufzufrischen und zu erweitern.
Dabei wird auf die Besonderheiten dieser Patientengruppe und der immunsupprimierenden Therapie eingegangen. Ein Fokus liegt auf möglichen Interaktionen, die die Wirksamkeit der Immunsuppressiva mindern und damit die Gefahr einer Transplantatabstoßung erhöhen. Ebenso sind für diese Patientengruppe Maßnahmen zur Förderung der Therapietreue besonders wichtig. Auch auf Komorbiditäten, unerwünschte Arzneimittelwirkungen der Immunsuppressiva und mögliche Abstoßungssymptome wird eingegangen.
Die Schulung soll mindestens neun Fortbildungsstunden à 45 Minuten umfassen. Davon befasst sich mindestens eine Stunde auch mit der Kommunikation mit Organtransplantierten und deren Angehörigen sowie anderen Leistungserbringern wie Fachärzten.
Zum Abschluss der Fortbildung üben die Teilnehmenden dann in Kleingruppen mit höchstens fünf Personen anhand von Fallbeispielen die erweiterte Medikationsberatung und das in der Leistungsbeschreibung vorgesehene semistrukturierte Folgegespräch.
Die Teilnahme an einer solchen Schulung ist freiwillig und nicht vorgeschrieben für die Erbringung der Dienstleistung »Pharmazeutische Betreuung von Organtransplantierten«. Voraussetzung ist dagegen, dass der durchführende Apotheker eine Fortbildung auf Basis des BAK-Curriculums »Medikationsanalyse, Medikationsmanagement als Prozess« absolviert hat oder eine mindestens gleichwertige Qualifikation vorweisen kann.