Fixkombis empfohlen, aber kaum genutzt |
Daniela Hüttemann |
25.07.2024 17:00 Uhr |
Schätzungen gehen davon aus, dass 30 bis 50 Prozent der Patienten, die Medikamente zur primären oder sekundären Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einnehmen müssen, nicht adhärent sind. Frühere Studien konnten bereits zeigen, dass eine Reduktion der Tablettenlast durch Fixkombinationen die Adhärenz und kardiovaskuläre Outcomes verbessern können. Daher empfehlen beispielsweise die Leitlinien gegen hohen Blutdruck der European Society of Cardiology und der European Society of Hypertension bereits seit 2018 den Einsatz solcher Fixkombinationen. Die aktuelle Studie wertete den Einsatz solcher Medikamente ab diesem Zeitpunkt aus.
»Das primäre Ziel von Leitlinien ist, evidenzbasierte Empfehlungen zu geben. Mit der Umsetzung der Empfehlung, in der Pharmakotherapie der Hypertonie bevorzugt Fixkombinationen einzusetzen, hapert es in Deutschland aber erheblich. Und die Tendenz von 2018 bis 2023 war, zu unserer Überraschung, sogar negativ«, kommentiert Seniorautor Professor Dr. Martin Schulz gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. »Es besteht daher dringender Bedarf, dies grundlegend zu ändern.«