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Thüringen

FDP setzt sich für mehr Pharmazie-Studienplätze ein

Mehr Studienplätze für Thüringen

Zudem stellen die Liberalen einen Forderungskatalog auf, mit dem die Fachkräftesituation – nicht nur in Thüringen – gebessert werden soll. Zunächst fordert die Fraktion eine »Fachkräfteoffensive - medizinische, zahnmedizinische und pharmazeutische Versorgung 2030« im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz unter Beteiligung der für die Hochschulen zuständigen Ministerien der Länder mit Vertretern der Kassenärzte, Kassenzahnärzte, Apotheker, der Studierenden-Verbände und der Hochschulrektorenkonferenz. »Ziel ist es, einen klaren Studienkapazitätsausbaupfad in den vorgenannten Fächern festzulegen, der als Grundlage eines novellierten Hochschulpaktes dient«, heißt es zur Begründung.

Idee: Unterstützung für Studenten im Ausland

Bis sich aus dieser Offensive neue Kapazitäten und Absolventen in allen Fachrichtungen ergeben, will die FDP Studierende aus Deutschland dabei unterstützen, wenn sie ihr Studium im Ausland absolvieren. Die Studiengebühren an diesen Privatunis soll das Land aus einem Strukturfonds übernehmen. »Die Praxisbestandteile der Studiengänge, die Pflichtpraktika, die Famulatur, der Krankenpflegedienst, die Tätigkeit als Versorgungsassistent oder die praktische Ausbildung zum Apotheker werden durch die Programmteilnehmer verpflichtend in Thüringen wahrgenommen«, heißt es weiter. Anschließend verpflichten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer fünfjährigen heilberuflichen Tätigkeit in Thüringen.

Fünf Jahre Verpflichtung für die Jungapprobierten

Zur Begründung führt FDP-Experte Montag gegenüber der PZ an: »Herr Lauterbach hat mehrfach beklagt, dass Studienplätze fehlen. Wir haben aber nicht nur im ärztlichen, sondern auch im Apotheken-Bereich einen massiven Fachkräftemangel. Deswegen fordere ich, dass der Minister sofort einen Ausbildungsgipfel einberuft, um gemeinsam mit den Akteuren im Gesundheitswesen und den Gesundheitsministerinnen – und -minister der Länder eine Fachkräfteoffensive zu starten. Die Länder sollen dort klare Fakten dazu mitteilen, wie viele Fachkräfte in welchem Bereich fehlen und welche Ausbildungskapazitäten gebraucht werden. Wenn man den Königsteiner Schlüssel als Basis nimmt, fehlen alleine in Thüringen 130 Studienplätze beispielsweise in Humanmedizin – eine zusätzliche Ausbildung so vieler Menschen ist schon alleine baulich und personell (Lehrkräfte) nur schwer zu realisieren. Deswegen sollte es auch im Apothekenbereich eine Übergangsphase geben, in der wir das Studium von Studentinnen und Studenten im Ausland, beispielsweise an der Semmelweis Uni in Budapest, finanziell unterstützen. Gerade für die Pharmazie kann das wichtig sein, denn der geplante Ausbau in Jena wird den Apotheken nicht sofort helfen – das kann Jahre dauern. Die Studentinnen und Studenten müssten sich in diesem Fall natürlich dazu verpflichten, über einen bestimmten Zeitraum auch in Thüringens Apotheken zu arbeiten.«

 Wann der Antrag im Thüringer Landtag besprochen wird, ist noch nicht klar.

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