Etrasimod bei Colitis ulcerosa zugelassen |
Sven Siebenand |
18.03.2024 09:00 Uhr |
Zugelassen ist Etrasimod bei mittelschwerer bis schwerer aktiver CU, wenn die Patienten auf eine konventionelle Therapie oder ein Biologikum unzureichend oder gar nicht angesprochen haben oder diese nicht vertragen. Auch Ozanimod ist in dieser Indikation zugelassen. Während Ozanimod aber nur bei erwachsenen CU-Patienten zum Einsatz kommen darf, ist Etrasimod bereits ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.
Bei der Pressekonferenz betonte Professor Dr. Carsten Büning, Gastroenterologe aus Berlin, dass die Transition, also der Übergang von Jugendlichen mit chronischer Erkrankung in das Erwachsenenalter, eine schwierige Phase für diese ist und diese Phase auch eine besondere Herausforderung für Kliniker darstellt. Auch wenn der Anteil der Patienten im Alter zwischen 16 und 18 Jahren im Zulassungs-Studienprogramm nicht sehr hoch gewesen sei, freut sich der Mediziner über die Zulassung ab 16 Jahren. Er glaubt, dass das Medikament in der Transition eine wichtige Rolle einnehmen kann. Denn gegenüber den ebenfalls in dieser Altersgruppe zugelassenen Antikörpern gegen den Tumor-Nekrose-Faktor α, Infliximab und Adalimumab, sieht der Mediziner bei Etrasimod Vorteile, etwa die orale Gabe.
Positiv hob Büning ferner hervor, dass in die Zulassungsstudie auch Patienten mit isolierter Proktitis (IP) aufgenommen wurden. Die Tendenz, die IP als eine geringere Form der CU zu betrachten, kann laut dem Referenten zu einer Untertherapie und damit letztlich zur Verschlechterung der Erkrankung führen. Diese Patienten, bei denen die Entzündung auf den Enddarm beschränkt ist, würden sonst oft von klinischen Studien ausgeschlossen. Dabei seien Studien bei IP extrem wichtig. Insofern freute sich Büning, dass immerhin 8 Prozent der Studienpopulation im Elevate UC-Studienprogramm IP-Patienten waren und eine Subgruppenanalyse auch eine gute Wirksamkeit von Etrasimod bei IP gezeigt hat.