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Nutri-Score

Erste Produkte mit neuem Nährwert-Logo kommen

Inmitten der Debatte um klarere Kennzeichnungen des Nährwertgehalts von Lebensmitteln sollen schrittweise Produkte mit einem neuen Farb-Logo in die Supermärkte kommen. Der Anbieter Danone will bis Jahresende einen Großteil seiner Milchprodukte mit dem sogenannten Nutri-Score-System kennzeichnen. Auch Iglo will bald entsprechend gekennzeichnete Produkte in die Läden bringen.
dpa
PZ
08.02.2019  10:50 Uhr

Der Anbieter Danone kündigte am Donnerstag an, bis Jahresende fast 90 Prozent seines Milchfrische-Sortiments mit dem System Nutri-Score kennzeichnen zu wollen. Als erstes wird es nun auf »Fruchtzwerge«-Packungen gedruckt, die vor allem für Kinder beworben werden. Im März, April und September sollen weitere Joghurt-Produkte folgen.

Der Tiefkühlkost-Anbieter Iglo will im zweiten Quartal Produkte mit Nutri-Score-Logo in die Läden bringen. Auf der Internetseite seien nun für alle rund 140 Produkte die jeweiligen Einstufungen zu sehen, teilte das Unternehmen mit

Verbraucherschützer fordern schnell breitere Einführung

Das 2017 in Frankreich eingeführte System bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - auf einer fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot. Verbraucherschützer machen sich dafür stark, ebenso die SPD in der großen Koalition. Die Verbraucherorganisation Foodwatch begrüßte den Start mit ersten Produkten, forderte aber eine schnelle breitere Einführung auch bei anderen Herstellern. Nur dann könne man Produkte auf einen Blick vergleichen. Zudem dürften nicht nur solche Produkte gekennzeichnet werden, die gut abschneiden - dies wirke sonst wie eine Marketingmasche.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) will mögliche Modelle für neue Farbkennzeichnungen zunächst prüfen. Viele hätten sich schon festgelegt, Nutri-Score zu unterstützen, sagte sie kürzlich bei der Agrarmesse Grüne Woche. »Vielleicht ohne zu wissen, dass auch diese auf den ersten Blick interessante Darstellung ihre Tücken hat.« Sie stehe solchen freiwilligen Ansätzen grundsätzlich offen gegenüber. Wichtig sei ihr aber, dass sie mehr seien als bloße Werbeaktivitäten, bei denen nur wenige Produkte oder nur solche mit positivem »Score« gekennzeichnet würden.

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