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Würmer

Einheimische Parasiten

Angesichts der Corona-Pandemie verbringen heuer viele Familien ihren Urlaub im Inland. Dass es auch in unseren Regionen parasitische Würmer gibt, die über halbgares (Grill-)Fleisch, Erde oder kontaminiertes Wasser in ihren Wirt gelangen, ist den wenigsten bekannt. Vor allem Kinder infizieren sich häufiger.
AutorKontaktMarion Hofmann-Aßmus
Datum 16.08.2020  07:57 Uhr

Rinderbandwurm: »Wühlen im Leib«

Der natürliche Endwirt des Rinderbandwurms (Taenia saginata) ist der Mensch, das namensgebende Rind dient als Zwischenwirt. Damit der Entwicklungszyklus des Rinderbandwurms funktioniert, muss das Rind die vom Menschen ausgeschiedenen Eier aufnehmen. »Da menschliche Fäkalien hierzulande nicht mehr auf Felder und Wiesen ausgebracht werden, ist der Zyklus hier bereits unterbrochen«, erläutert Brehm. Die regelmäßige Kontrolle des Fleisches durch Veterinäre verhindert darüber hinaus, dass Finnen-haltiges Fleisch in den Handel gelangt. Finnen sind die eingekapselten Wurmvorstufen.

In Ländern, in denen unter niedrigsten Hygienestandards Tiere gehalten und Fleisch verarbeitet wird, ist es hingegen weiterhin möglich, sich durch den Verzehr von rohem oder halbgarem Rindfleisch zu infizieren.

Der im menschlichen Dünndarm lebende Rinderbandwurm kann bis zu einer Länge von 10 m heranwachsen und stößt monatlich etwa 400 reife Bandwurmglieder (Proglottiden) ab, in denen sich jeweils rund 100.000 Eier befinden (4). Im menschlichen Stuhl sind die etwa 2 cm langen, weißlichen, beweglichen Proglottiden gut erkennbar, die Eier lassen sich mikroskopisch nachweisen.

Meistens verläuft die Infektion symptomlos. Manchmal treten unspezifische Krankheitsanzeichen auf, die Magen-Darm- oder Gallenwegserkrankungen gleichen. Dazu gehören beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, alternierend auftretende Obstipation und Diarrhö, spastische Leibschmerzen sowie deutlicher Gewichtsverlust, insbesondere bei Kindern. Aufmerksam sollte das Apothekenpersonal werden, wenn die Kunden über ein »Wühlen im Leib« berichten, das sich vor allem in der Nabelgegend bemerkbar macht.

Die Therapie ist laut Brehm einfach, da sich im Darm kurzzeitig eine hohe Wirkstoffkonzentration aufbauen lässt, die den Wurm abtötet. Eine Einzeldosis Praziquantel (5 oder 10 mg/kg Körpergewicht) reiche daher aus, um den Wurmbefall zu beseitigen. Als Alternative gilt Niclosamid (Einzeldosis 2 g) (Tabelle 1).

Wirkstoff (Präparatebeispiel) gegen folgende Parasiten Zulassung für Kinder (sehr) häufige Nebenwirkungen
Albendazol (Eskazole®) Hundebandwurm, Fuchsbandwurm, Trichinen, Zwergfadenwurm ab 6 Jahren, bei jüngeren Kindern nicht empfohlen Kopfschmerzen, gering bis mäßig erhöhte Leberenzymwerte, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden, Fieber, reversibler Haarausfall
Mebendazol (Vermox®) Madenwurm, Spulwurm, Peitschenwurm, Hakenwurm, Zwergfadenwurm, Bandwurm ab 2 Jahren, bei jüngeren Kindern nicht empfohlen Bauchschmerzen
Niclosamid (Yomesan®) Rinder-, Schweine-, Fisch- und Zwergbandwurm keine Altersbegrenzung Häufigkeit nicht bekannt: allergische Reaktionen, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden, Ausschlag, Unwohlsein
Praziquantel (Biltricide®)) Schistosomen, Leberegel, Lungenegel, ab 1 Jahr Kopfschmerzen, Benommenheit, Magen-Darm-Beschwerden, Urtikaria, Hautausschlag, Müdigkeit
Praziquantel (Cysticide®) Schweinebandwurm ab 2 Jahren Kopfschmerzen, Benommenheit, Magen-Darm-Beschwerden, Urtikaria, Hautausschlag, Müdigkeit
Pyrantel (Helmex®) Madenwurm, Spulwurm, Hakenwurm, Amerikanischer Hakenwurm, Fadenwurm ab 6 Monaten Kopfschmerzen, Lebertransaminase-Erhöhungen, Magen-Darm-Beschwerden
Pyrvinium (Molevac®, Pyrcon®) Madenwurm ab 1 Jahr Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
Tabelle 1: Indikationen, Altersangaben und Nebenwirkungen von Anthelminthika (laut Fachinformationen)
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