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»Böblinger Modell«

Eine App hilft Antigen-Massentests zu organisieren

Seit einiger Zeit bietet der Landkreis Böblingen seinen Bürgern kostenlose Antigen-Schnelltests an. Seitdem lassen sich mehr Menschen testen. Bei der Organisation unterstützt eine App. Könnte das ein Vorbild für ganz Deutschland sein?
Jennifer Evans
17.02.2021  16:30 Uhr

Jede entdeckte Infektion trägt dazu bei, die Pandemie in Schach zu halten. Davon ist Roland Bernhard, Landrat im Kreis Böblingen, überzeugt. Im Kampf gegen das Coronavirus hat er kürzlich ein Pilotprojekt mit ins Leben gerufen, das auf kostenlose Antigen-Schnelltests für alle der rund 400.000 Einwohner in seinem Landkreis setzt. Die PZ hatte bereits über die inzwischen fünf Testzentren dort berichtet, die allesamt von Apothekern geführt werden.

Bereits nach der ersten Woche hätten die Erfahrungen des sogenannten »Böblinger Modells« gezeigt, dass sich deutlich mehr Menschen testen lassen. Zuvor hatte ein solcher Test für Selbstzahler knapp 30 Euro gekostet. Aber trotz des kostenlosen Angebots gibt es bislang noch »keinen Run«, sagte Bernhard in der ZDF-Talkrunde von Markus Lanz am gestrigen Dienstag. Insgesamt einen Monat lang soll das Pilotprojekt laufen und wird in dieser Zeit nach Angaben des Landrats voraussichtlich bis zu einer Viertel Millionen Euro kosten, was er aber »für gut angelegtes Geld« hält.

Neben den AHA-Regeln stellen die Schelltests für Bernhard einen »ganz wichtigen Schlüssel« dar, um sich langsam wieder den Weg zurück zur »heißersehnten Freiheit« zu bahnen. Allerdings muss aus seiner Sicht der Anreiz stimmen, damit mehr Menschen sich testen lassen. Und das gelingt in seinen Augen nur, wenn Schnelltests »niedrigschwellig, ortsnah und kostenlos« möglich sind. Außerdem müsse hierzulande »flächendeckend ein dichtes Netz« an entsprechenden Testzentren zur Verfügung stehen, betonte er.

Wie Bernhard berichtet, sind in seinem baden-württembergischen Landkreis inzwischen rund 8500 Personen im Rahmen des Projekts getestet worden. Bei 125 von ihnen sei dabei eine Coronavirus-Infektion entdeckt worden, obwohl sie im Vorfeld keinerlei Symptome gezeigt hätten. Diese Zahl bewertet der Landrat als Bestätigung für das Vorgehen mit dem Ziel, weitere Ansteckungen zu verhindern. Er pocht darauf, die Testungen in ganz Deutschland hochzufahren, »solange wir noch im Schneckentempo impfen«.

Kleine E-Gesundheitsakte reduziert Wartezeit

Entscheidend für solche Massen-Testungen als Baustein bei der Pandemie-Bekämpfung ist natürlich die Organisation. Auch in diesem Punkt hat Böblingen eine Struktur entwickelt, bei der für die testfreudigen Menschen im Schnitt nur vier Minuten Wartezeit entstehen. Vieles läuft über eine digitale Lösung ab, bei er sich bereits im Vorfeld ein Termin über die App »DoctorBox« vereinbaren lässt. »Es handelt sich dabei um eine kleine digitale Gesundheitsakte, die durch ihren Datenschutz aber absichert, dass nur der Patient selbst auch sein Ergebnis erhält«, so Bernhard. Hat man also seinen Termin vorab digital eingetaktet, zeigt man im Testzentrum selbst nur noch seinen Ausweis vor, erhält einen Barcode und lässt den Schnelltest durchführen, schildert der Böblinger Landrat in der Talkshow. Auf das Ergebnis 30 Minuten später müssen Betroffene dann nicht mehr warten. Das wird praktischerweise direkt elektronisch über die App geliefert. Ob diese Methode ein Vorbild für Testzentren in ganz Deutschland sein könnte, will Bernhard aber nicht recht beantworten.

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