Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Schadensanalyse

Ein Jahr mit dem Valsartan-Störfall

Das Jahr 2018 war in den Apotheken gekennzeichnet durch die Valsartan-Rückrufe und die daraus resultierenden Probleme. Aufgrund von Verunreinigungen in Fertigpräparaten kam es zu massiven Lieferschwierigkeiten. Welcher Arbeitsaufwand ist den Apothekern dadurch entstanden? Eine Analyse zeigt die enormen Kosten der zusätzlichen Arbeit.
AutorKontaktThomas Beck
AutorKontaktUwe Hüsgen
AutorKontaktJulian Meuser
Datum 22.10.2019  17:00 Uhr

Abrechnungsdaten aus Offizinapotheken

Welche Auswirkungen hatte und hat immer noch die Valsartan-Affäre für die tägliche Arbeit in den Offizinapotheken – auch mit Blick auf die Patienten? Kaum jemand kann leugnen, dass der Ausfall von Hunderttausenden Packungseinheiten von Valsartan-Generika und der Ersatz durch äquivalente Sartane einen erheblichen Mehraufwand an Zeit und Organisation in den Apotheken mit sich bringt. Jedoch kann dieser nur näherungsweise quantifiziert werden, denn in den Apotheken laufen keine Stoppuhren am HV-Tisch, die den Aufwand pro Patient sekundengenau beziffern.

Die Abrechnungsdaten von Valsartan-haltigen Arzneimitteln aus öffentlichen Apotheken mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die – qua Rechenzentren – über Insight Health erfasst werden, liefern aber, was den Umfang der »Nichterfüllungsgründe« bei der Abgabe betrifft, auswert- und interpretierbare Daten. Der Analyse liegen folgende Datensätze für den Zeitraum Januar 2018 bis Juni 2019 zugrunde:

  • Zahl der zulasten der GKV abgegebenen Packungen von Sartan-Mono- und Kombi-Arzneimitteln aller im deutschen Markt verfügbaren Sartane, nämlich Azilsartan, Candesartan, Eprosartan, Irbesartan, Losartan, Olmesartan und Telmisartan und die jeweiligen Kombinationen mit Hydrochlorothiazid und/oder Amlodipin (Abbildung 1);
  • Verordnungszahlen und die »Nichtverfügbarkeit eines Rabattarzneimittels« (NEG 2) der beiden verordnungsstärksten Sartane mit Tetrazolring, nämlich Candesartan und Valsartan, bei denen synthesebedingte Verunreinigungen mit Nitrosaminen auftraten oder vermutet werden konnten, wurden genauer analysiert (3-5);
  • ein Sartan ohne Tetrazolring, bei dem eine synthesebedingte Verunreinigung mit Nitrosaminen nicht vorliegen kann: Telmisartan;
  • die »Nichterfüllungsgründe« (NEG; Tabelle 1) wurden ebenfalls ausgewertet.
NEG Erklärung
1* Abgabe des verordneten oder eines Arzneimittels nach Maßgabe des Rahmenvertrags über die Arzneimittelversorgung nach § 129 Abs. 2 SGB V
2 Nichtverfügbarkeit eines rabattbegünstigten Arzneimittels
3 Nichtverfügbarkeit eines Importarzneimittels
4 Nichtverfügbarkeit eines rabattbegünstigten und eines Importarzneimittels
5 Nichtabgabe eines rabattbegünstigten Arzneimittels aufgrund eines dringenden Falls zur unverzüglichen Abgabe eines Arzneimittels
6 Nichtabgabe eines rabattbegünstigten Arzneimittels aufgrund pharmazeutischer Bedenken
7 Abgabe eines vom Versicherten verlangten Arzneimittels (»Wunscharzneimittel«)
Tabelle 1: Abgabe von Fertigarzneimitteln aufgrund von Nichterfüllbarkeit (Nicht­erfüllungsgründe, NEG) * aus systematischen Gründen

In der Definition des Begriffs »Nichterfüllungsgrund« steht NEG 1 aus systematischen, jedoch nicht aus logischen Gründen für die Abgabe des verordneten Arzneimittels oder eines Mittels nach Maßgabe des Rahmenvertrags über die Arzneimittelversorgung nach § 129 Absatz 2 SGB V. Die Gründe, warum ein verordnetes oder das nach Maßgabe des Rahmenvertrags an sich abzugebende Arzneimittel nicht an den Patienten ausgehändigt wurde, zeigt die Tabelle 1 (NEG 2 bis 7).

Die Abrechnungsdaten geben dann das tatsächlich abgegebene Arzneimittel wieder. Das ursprünglich verordnete Arzneimittel ist nicht bekannt. Das bedeutet, dass zum Beispiel bei »Nichterfüllungsgrund 2 (NEG 2) Candesartan« anstelle des ursprünglich verordneten oder des nach Maßgabe des Rahmenvertrags abzugebenden Fertigarzneimittels ein anderes Candesartan-Fertigarzneimittel abgegeben wurde. Nachfolgend wird deshalb auch der Begriff »Verordnung« verwendet, obwohl »Arzneimittelabgabe« im Einzelfall zutreffend wäre.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa