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Hohe Auszeichnung für Prof. Angelika Vollmar

DPhG-Jahrestagung in Heidelberg eröffnet

Zur DPhG-Jahrestagung treffen sich die Wissenschaftler aller pharmazeutischen Disziplinen in diesen Tagen in Heidelberg. Die Tagung steht unter dem Motto »Pharmaceutical Research: From basic Research to medical Applications«.
Theo Dingermann
03.09.2019  13:00 Uhr

Der Tagungspräsident, der Heidelberger Pharmazeutische Biologe Professor Dr. Michael Wink, begrüßte mehr als 400 Kongressteilnehmer aus dem In- und Ausland auf dem Universitätscampus im Neuenheimer Feld. Dort befindet sich der naturwissenschaftlich/medizinische Brennpunkt der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der ältesten deutschen Universität. Wie in jedem Jahr wird dieser Kongress von der wichtigsten Partnerorganisation der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG), der Pharmaceutical Society of Japan (PSJ), mit organisiert.

Den Kongress eröffnete DPhG-Präsident Professor Dr. Stefan Laufer. Prominent widmete sich er sich im Rahmen seiner Begrüßungsrede den Ehrungen. Er gratulierte nachträglich der DPhG-Altpräsidentin und Vizepräsidentin der Universität Würzburg, Professor Dr. Ulrike Holzgrabe, die kürzlich mit dem Bayerischen Verdienstorden »als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk« ausgezeichnet worden war.

Es folgte die Verleihung der hoch renommierten Carl-Mannich-Medaille an Professor Dr. Angelika Vollmar, Inhaberin des Lehrstuhls für Pharmazeutische Biologin an der LMU München. Die DPhG verleiht diese Medaille sehr restriktiv und maximal einmal im Jahr zur Erinnerung an die Verdienste ihres langjährigen Präsidenten, Professor Dr. Carl Mannich, dem ehemaligen Direktor des Pharmazeutischen Instituts der Universität Berlin.

Fächergrenzen ignorieren

In seiner kurzen Laudatio zitierte Laufer aus den Gutachten: »Professor Vollmar gehört zweifelsohne zu den prominentesten Vertretern des Fach »Pharmazeutische Biologie« in Deutschland, die darüber hinaus einen exzellenten internationalen wissenschaftlichen Ruf genießt. Ihre Forschung ist breit aufgestellt: Aktuell beschäftigt sie sich mit Themen wie Tumormetabolismus, Tumorwachstum und Metastase, Tumor-Angiogenese, Zytoskelett und Biomechanik und dem endolysosomalen System (ES). Diese Themenschwerpunkte zeigen, wie stark die Forschung von Professor Vollmar biologisch/pharmakologisch/immunologisch orientiert ist.«

Zudem habe sich die Preisträgerin enorm für ihre Mitarbeiter eingesetzt, von denen bereits fünf Lehrstühle innehaben. Der Präsident charakterisierte Vollmar als eine Persönlichkeit, die pharmazeutische Forschung nicht nur auf hohem Niveau aktiv betreibe, sondern auch repräsentiere. Dabei spielte er auf Vollmars Engagement in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an, wovon ohne Zweifel auch das wissenschaftliche Fach »Pharmazie« profitiert habe.

In ihrem kurzweiligen Vortrag »Wie wird man Professorin in der Pharmazeutischen Biologie?« richtete sich  Vollmar vor allem an die jüngeren Teilnehmer der Jahrestagung. Am Ende ihres Vortrags forderte sie eine Offensive für die Vielfalt, ein so typisches Charakteristikum der pharmazeutischen Wissenschaften. Und sie appellierte an den wissenschaftlichen Nachwuchs, das zu machen, was am meisten interessiert, ohne auf Fächergrenzen Rücksicht zu nehmen. Denn durch diese Grenzen, die immer noch viel zu ernst genommen werden, wurde und wird de facto das auseinander dividiert, was eigentlich zusammengehört.

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