Dittmar: »Impf-Apotheken könnten sich schnell auf Boostern einstellen« |
Was die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen angeht, die derzeit diskutiert wird, erklärte FDP-Gesundheitsexpertin Aschenberg-Dugnus, diese müsse gegebenenfalls in einem separaten Gesetzgebungsverfahren behandelt werden. »Da gibt es einiges zu klären, zudem wäre es ein erheblicher Eingriff in die Grundrechte.« Dittmar ergänzte, die vierte Welle der Pandemie zu brechen, hänge keinesfalls von der Durch- und Umsetzbarkeit einer Impfpflicht für bestimmte Bereiche ab. »Unsere Hauptanstrengung muss auf zügigem Boostern liegen«, forderte die SPD-Bundestagsabgeordnete.
Wie wichtig ein möglichst breites Netz von Anlaufstellen für Booster-Impfungen ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen, die das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut im sogenannten Impfdashboard zusammenstellt. Demnach könnten bis Ende des Jahres insgesamt mehr als 31 Millionen Menschen Anspruch auf einen Booster bekommen. Bislang sind gerade einmal 4,4 Millionen Menschen zum dritten Mal geimpft.
Zudem hatten vor wenigen Tagen Wissenschaftler der Max-Plank-Gesellschaft für eine regelrechte Booster-Offensive plädiert. Pro Woche sollten nach Meinung der Experten 7 Prozent der Bevölkerung (rund 5,6 Millionen Menschen) die Drittimpfung bekommen. So wären bis Weihnachten knapp 50 Prozent der Bürger besser geschützt, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme. Pro Tag konnten Ärzte, Kliniken und staatliche Impfstellen zuletzt 436.000 Impfungen stemmen. 318.000 Dosen kamen dabei als Booster zum Einsatz.
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