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Pandemiebekämpfung

Dittmar: »Impf-Apotheken könnten sich schnell auf Boostern einstellen«

Nach anfänglichem Zögern kann sich die SPD nun vorstellen, dass in Apotheken Booster-Impfungen gegen das Corona-Virus durchgeführt werden. Allerdings gelte dies nur für solche Offizinen, die bereits Erfahrungen mit Grippeschutzimpfungen hätten, sagte SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar. »Unsere Hauptanstrengung muss auf zügigem Boostern liegen«, so Dittmar bei einem Pressegespräch.
Cornelia Dölger
Stephanie Schersch
17.11.2021  15:30 Uhr

Booster-Impfungen gegen das Corona-Virus sind das Gebot der Stunde, das hat SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar heute bei einem Pressegespräch erneut deutlich gemacht. Um angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen möglichst schnell möglichst viele Impfwillige zu erreichen, könnten hierbei auch die Apotheken mit ins Boot geholt werden. »Apotheken, die bereits Erfahrung mit Grippeschutzimpfungen haben, könnten sich auf das Boostern schnell einstellen«, so Dittmar.

Erst vor wenigen Tagen noch hatte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion öffentliche Apotheken als Anlauforte für die wichtige Auffrischungsimpfung außen vor gelassen; diese seien dafür »aktuell nicht vorgesehen«, hatte sie der PZ auf Anfrage gesagt. Allerdings hatten die Grünen da bereits laut über die Teilnahme von Apotheken an Booster-Impfungen nachgedacht; mit deren Hilfe könne die Quote spürbar erhöht werden, hatte Grünen-Politiker Janosch Dahmen mehrfach betont. Ende vergangener Woche dann, beim Start des so genannten Impf-Panels, betonte Dittmar, dass sie sich Booster in der Apotheke vorstellen könne.

So nun auch am heutigen Mittwoch, als die SPD-Bundestagsfraktion Vertreterinnen der möglichen Regierungskoalition zum digitalen Pressegespräch versammelte. Neben Dittmar stellten sich die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, und die Grünen-Rechtsexpertin Manuela Rottmann den Journalistenfragen. Besprochen wurde vor allem der Maßnahmenkatalog zur Pandemiebekämpfung, den die Ampel im Infektionsschutzgesetz verankern will. Er soll am Donnerstag im Bundestag verabschiedet werden. Die geplanten Regelungen drehen sich etwa um 3G am Arbeitsplatz und im ÖPNV, um weitere Test- und Maskenpflichten, Verbote und Einschränkungen. Das Boostern ist also nicht unmittelbarer Teil der Pläne, war aber dennoch Thema.

»Die Erfahrung zeigt, dass die Modellprojekte zur Grippeschutzimpfung in Apotheken gut laufen«, so Dittmar auf Nachfrage. Voraussetzung hierfür seien aber bekanntlich Schulungen und andere Vorbereitungen, weshalb Impfen in Apotheken nicht »von heute auf morgen« möglich sei. In Apotheken aber, die bereits Erfahrungen mit Grippeschutzimpfungen gesammelt haben, sei eine Booster-Impfung gegen Corona sicher zügig umsetzbar. Die Option müsse aber noch intern diskutiert werden. Es sei überdies wichtig, dass sich wieder mehr Hausärzte an den Impfungen beteiligten, zuletzt hätten nur noch 40.000 der insgesamt 115.000 Niedergelassenen an der Impfkampagne teilgenommen, so Dittmar. »Aber es geht jetzt wieder aufwärts.«

Impfpflicht in separatem Gesetzgebungsverfahren

Was die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen angeht, die derzeit diskutiert wird, erklärte FDP-Gesundheitsexpertin Aschenberg-Dugnus, diese müsse gegebenenfalls in einem separaten Gesetzgebungsverfahren behandelt werden. »Da gibt es einiges zu klären, zudem wäre es ein erheblicher Eingriff in die Grundrechte.« Dittmar ergänzte, die vierte Welle der Pandemie zu brechen, hänge keinesfalls von der Durch- und Umsetzbarkeit einer Impfpflicht für bestimmte Bereiche ab. »Unsere Hauptanstrengung muss auf zügigem Boostern liegen«, forderte die SPD-Bundestagsabgeordnete.

Wie wichtig ein möglichst breites Netz von Anlaufstellen für Booster-Impfungen ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen, die das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut im sogenannten Impfdashboard zusammenstellt. Demnach könnten bis Ende des Jahres insgesamt mehr als 31 Millionen Menschen Anspruch auf einen Booster bekommen. Bislang sind gerade einmal 4,4 Millionen Menschen zum dritten Mal geimpft.

Zudem hatten vor wenigen Tagen  Wissenschaftler der Max-Plank-Gesellschaft für eine regelrechte Booster-Offensive plädiert. Pro Woche sollten nach Meinung der Experten 7 Prozent der Bevölkerung (rund 5,6 Millionen Menschen) die Drittimpfung bekommen. So wären bis Weihnachten knapp 50 Prozent der Bürger besser geschützt, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme. Pro Tag konnten Ärzte, Kliniken und staatliche Impfstellen zuletzt 436.000 Impfungen stemmen. 318.000 Dosen kamen dabei als Booster zum Einsatz.

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