Diese drei Wirkstoffe kamen zum Einsatz |
Gegner der Todesstrafe demonstrierten gestern in Oklahoma, während in dem US-Bundesstaat erstmals seit 2015 wieder ein Mensch hingerichtet wurde – per Giftcocktail. / Foto: picture alliance / Associated Press | Doug Hoke
Nachdem Hinrichtungen im Jahr 2015 in Oklahoma ausgesetzt worden waren, hatten Staatsbeamte im Vorjahr angekündigt, dass Hinrichtungen durch die Giftspritze wiederaufgenommen würden. Laut »The Oklahoman« hatten sie damals gesagt, dass eine zuverlässige Versorgung mit den notwendigen Medikamenten gefunden worden sei, um mehrere Hinrichtungen durchzuführen.
Gestern wurde ein 60-jähriger Mann im Oklahoma State Penitentiary, einem Gefängnis in der Stadt McAlester, hingerichtet. Als erstes wurde ihm Midazolam injiziert, danach folgten Vecuroniumbromid und schließlich Kaliumchlorid.
Das Benzodiazepin Midazolam sollte dem Todeskandidaten schnell das Bewusstsein nehmen – theoretisch. Ein Zeuge berichtete aber, dass der Verurteilte sich zwei Dutzend Mal verkrampft und sich übergeben habe, nachdem er das Medikament erhalten hatte. Auch bei früheren Hinrichtungen wurde später berichtet, dass die Benzodiazepin-Injektion Probleme bereitet habe, das Mittel nicht schnell genug gewirkt habe und die Todeskandidaten leiden mussten.
Der zweite Wirkstoff ist das stabilisierende (nicht depolarisierende) Muskelrelaxans Vecuroniumbromid, das die Skelett- und Atemmuskulatur lähmt. Die Injektion von hohen Dosen Kaliumchlorid führt schließlich zum Herzstillstand durch Hyperkaliämie.