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Metformin, Ivermectin, Fluvoxamin

Diese drei Arzneistoffe bringen nichts bei Covid-19

Was im Reagenzglas klappt, tut es in der Praxis nicht zwingend: Das zeigen einmal mehr die Ergebnisse der COVID-OUT-Studie mit 1323 Covid-19-Patienten, bei denen ein schwerer Verlauf durch das Antidiabetikum Metformin, das Wurmmittel Ivermectin oder das Antidepressivum Fluvoxamin verhindert werden sollte.
Daniela Hüttemann
25.08.2022  18:00 Uhr

Alle drei altbekannten Arzneistoffe waren schon zu Pandemiebeginn bei Screenings auf der Suche nach Mitteln zur Behandlung einer Covid-19-Erkrankung aufgefallen. Die Anwendung von Ivermectin entwickelte sich gar zum Hype, als eine erste, methodisch zweifelhafte brasilianische Studie an menschlichen Patienten zu positiven Ergebnissen kam. Ein echter Benefit ließ sich aber nie belegen.

Im Gegenteil: Die frisch publizierten Daten der COVID-OUT-Studie mit 1323 Covid-19-Patienten in der Frühphase der Infektion ließen keinen Nutzen erkennen, weder für Ivermectin noch für die ebenfalls getesteten Arzneistoffe Metformin und Fluvoxamin. »Es ist an der Zeit, die Verwendung unwirksamer Covid-19-Medikamente einzustellen«, titelt ein begleitendes Editorial im »New England Journal of Medicine«.

An der Phase-III-Studie nahmen nur übergewichtige oder adipöse Menschen im Alter von 30 bis 85 Jahren teil, die durch ihr Gewicht zu den Risikopatienten für einen schweren Covid-19-Verlauf zählten. 56 Prozent waren weiblich und 52 Prozent waren gegen Covid-19 geimpft. Die Behandlung fand ambulant statt. Der Einschluss in die Studie war innerhalb von drei Tagen nach einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion und weniger als sieben Tagen nach Symptombeginn möglich.

Untersucht wurde, ob der frühzeitige Einsatz von Metformin, Ivermectin oder Fluvoxamin allein oder in Kombination einen Abfall der Sauerstoffsättigung unter 93 Prozent, Besuche der Notaufnahme, Hospitalisierung und Tod vermeiden konnten. Die Studie war randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert und wurde an sechs Zentren in den USA zwischen Dezember 2020 und Januar 2022 durchgeführt.

Die Patienten erhielten über 14 Tage entweder täglich 1500 mg Metformin in einer schnell freisetzenden Formulierung (nach Auftitration), zweimal täglich 50 mg Fluvoxamin und/oder drei Tage 390 bis 470 µg Ivermectin pro Kilogramm Körpergewicht in verschiedenen Kombinationen: Metformin plus Fluvoxamin (n = 175), Metformin plus Ivermectin (n = 204), Metformin plus Placebo (n = 284), Fluvoxamin plus Placebo (n = 159), Ivermectin plus Placebo (n = 206) oder Placebo plus Placebo (n = 295). Nach 14 Tage wurde bewertet, ob eines der oben genannten Ereignisse eingetreten war.

Es fanden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Kombinationen. Das eindeutige Fazit des internationalen Studienteams um Professor Dr. Carolyn T. Bramante von der University of Minnesota: »Keines der drei untersuchten Medikamente verhinderte das Auftreten von Hypoxämie, einen Besuch in der Notaufnahme, einen Krankenhausaufenthalt oder den Tod im Zusammenhang mit Covid-19.«

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