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LAV Sachsen-Anhalt

Dienstleistungen sind »Weg in die richtige Richtung«

Dass pharmazeutische Dienstleistungen in den Apotheken angeboten werden, bezeichnete Vorsitzender Mathias Arnold bei der gestrigen Mitgliederversammlung des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt als einen »Weg in die richtige Richtung« – gleichzeitig betonte er, welche Herausforderungen damit auf Apotheken zukommen und erläuterte die ernste wirtschaftliche Lage. 
Melanie Höhn
22.06.2022  12:30 Uhr

Bei der der gestrigen Mitgliederversammlung des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt in Magdeburg bezeichnete der Verbandschef Mathias Arnold die pharmazeutischen Dienstleistungen als einen „Weg in die richtige Richtung, den wir gehen sollen“ – er geht aber davon aus, dass sich die Dienstleistungen bei den Bürgern erst langsam etablieren werden. Es sei politisch sinnvoll, sie anzubieten, und Bürger hätten auch einen Anspruch darauf. Doch er wisse um die Problematik, wie die Dienstleistungen trotz Personalnot in den Apotheken umgesetzt werden sollen, denn räumlich und personell sei dies für jeden Apotheker eine Herausforderung. Es könne nur versucht werden, es durch geschickte Terminierung so zu gestalten, »dass es zumindest erstmal anläuft«, so Arnold. »Wir werden hoffentlich sehr bald weitere Werkzeuge zur Verfügung stellen können – zumindest digitale –, die die Abrechnung und die Terminierung erleichtern können«, sagte er.

Generell werde Personalnot in den Apotheken zum extremen Faktor: »Wir können eben nicht einfach digitalisieren, wir können keinen Roboter in den HV stellen«, sagte er. »Das heißt, unser Job ist zutiefst menschlich und deshalb brauchen wir Menschen.« Es sei wichtig, dass diese die Sprache der Kunden sprächen.

Apotheken brauchen Planungssicherheit

Arnold betonte weiterhin, dass man der Politik klarmachen müsse, wie ernst die wirtschaftliche Lage in den Apotheken sei: Sondereffekte aus der Corona-Pandemie könnten nicht einfach mit den pharmazeutischen Dienstleistungen ausgeglichen werden. »Das ist eine Illusion«, sagte er. Einerseits bräuchten Apotheken Entlastung, andererseits aber auch Planungssicherheit: »Nur so können wir die Nachwuchsfrage langfristig angehen, nur so werden wir junge Kollegen finden, die unsere Apotheken übernehmen und die flächendeckende Versorgung sicherstellen«.

Zudem würden steigende Kosten Apotheken immer mehr Probleme machen: Das Honorar habe sich nicht geändert und Apotheken könnten ihre Preise nicht einfach anpassen wie etwa die Gastronomie. »Doch die Politik ist der Meinung, dass wir die Gewinner der Pandemie sind: Wir haben gut verdient und können was abgeben – doch so einfach ist das eben nicht«, kritisierte Arnold. Zudem sei die Bürokratie ein »wirklich ernstes Problem«, das auch Kosten verursache. Der Nacht- und Notdienstfonds, die Gedisa oder die pharmazeutischen Dienstleitungen könnten dabei helfen, die Effizienz in den Apotheken zu steigern.

Angesichts des großen Finanzierungsproblems und Defizits in der gesetzlichen Krankenversicherung dürfe nicht am falschen Ende gespart werden. Es sei jedoch »mehr als fraglich, ob unsere finanziellen Forderungen dieses Jahr durchgesetzt werden können«, sagte Arnold. Ein Spargesetz müsse auch angesichts der angespannten Staatsfinanzen kommen, aber »wir wissen nicht, was drin steht«, so Arnold. Er wisse nur: »Je später das Gesetz kommt, umso weniger Zeit werden wir haben für politische Einflussnahme«. 

Vertrauen der Kunden ist die Chance der Apotheken

Die Lösung für den großen Druck, unter dem die Apotheken in Deutschland stehen, ist nach Arnolds Meinung das Vertrauen der Kunden. Dies sei die Chance, die die Apotheken vor Ort hätten. »Wir haben die Empathie, die Individualität und die Nähe zu unseren Patienten, kennen die Familienverhältnisse – das wissen Patienten ungemein zu schätzen und wir finden die richtigen Worte in dieser Kommunikation«, sagte er. »Wir können die Apotheke zu einem Wohlfühlerlebnis machen«. Auf lokaler Ebene müssten Kooperationen ausgebaut und es dürfe nicht in die Falle hineingetappt werden, dass zwischen Offline und Online getrennt wird. »Wir dürfen im Versandhandel nicht unseren Feind sehen, der interessiert uns gar nicht«, sagte Arnold. »Denn wir als Apotheken können alles: Vor Ort beraten, am Telefon beraten, per Videochat und wir können das am allerbesten, wenn der Patient vor uns steht«. 

Die Apotheke soll ein »Ort der Gesundheit in der Nachbarschaft« sein und der »HV-Tisch ist unser großer Chatraum: Hier können wir unsere großen Stärken ausspielen«, so Arnold weiter. Dass die meisten Hochpreiser in den Apotheken vor Ort vertrieben werden, sei eine maximale Ausnahme in Europa. »Das muss bei uns auch nicht so bleiben, aber wir müssen dafür sorgen, dass es so bleibt«. 

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