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Fehlende Intensivmedikamente

»Die Situation ist ernst«

EU- und Medienberichten zufolge gehen aufgrund der Coronavirus-Pandemie bereits jetzt oder in den nächsten Tagen in einigen Kliniken wichtige Medikamente für Intensivpatienten aus. Die PZ hat Professor Dr. Martin Hug, Direktor der Apotheke des Uniklinikums Freiburg, um eine Einschätzung gebeten.
Daniela Hüttemann
09.04.2020  11:12 Uhr

»Wie in den vergangenen Jahren auch sind Lieferengpässe inzwischen ein täglicher Begleiter unserer Arbeit geworden. Die Ursachen sind vielfältig und von mir ebenso wie von vielen anderen hinreichend diskutiert worden. Ein Lieferengpass entsteht prinzipiell dann, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt. Das kann also entweder daran liegen, dass bei gleichbleibender Nachfrage die Produktion zurück geht oder umgekehrt bei konstanten Liefermengen die Verwendung bestimmter Produkte zugenommen hat. Genau das sehen wir aktuell bei einer Reihe von Präparaten, bei denen in der Vergangenheit eigentlich nie ein Mangel geherrscht hat.

Es liegt natürlich auf der Hand, dass bei einer höheren Auslastung von Intensivstationen und/oder der Schaffung weiterer Intensivbetten für Covid-19-Patienten gerade die dort eingesetzten Arzneimittel im Verbrauch zunehmen. Wir haben eine Analyse der Umschlagszahlen verschiedener intensivmedizinisch eingesetzter Medikamente durchgeführt und dabei ein heterogenes Bild bekommen. Für manche Arzneimittel hat sich die durchschnittliche Reichweite halbiert. Das bedeutet, dass unser Lagerbestand gerade mal für die vorgeschriebenen zwei Wochen ausreicht. Andere, ebenfalls im Bereich der Intensivmedizin eingesetzte Medikamente reichen dafür deutlich länger. Das dokumentiert eine klare Verschiebung des therapeutischen Spektrums.

Wir hatten uns allerdings schon im Januar dieses Jahres Gedanken gemacht, ob unsere Sicherheitsreserven ausreichen und deswegen eine sorgfältige Lagerplanung durchgeführt. Dadurch sind wir aktuell noch in der Lage, den spürbar gestiegenen Bedarf unserer Stationen und Funktionseinheiten zu bedienen.

Warum haben wir uns aber bereits im Januar mit diesem Thema auseinandergesetzt? Es ist kein Geheimnis, dass die Produktion von Wirkstoffen (API = Active Pharmaceutical Ingredient) zu einem hohen Maße in China und Indien stattfindet. Es liegt auch auf der Hand, dass es aufgrund des Ausbruchs der SARS-CoV-2-Epidemie in China und den dort ergriffenen Maßnahmen zu einem Abriss des Rohstoffnachschubs kommt. Die später erfolgten Ausfuhrbeschränkungen durch Indien haben die Situation noch verschärft.

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