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RKI-Präsident

»Die Maßnahmen zeigen Wirkung«

Die Maßnahmen zur sozialen Distanzierung zeigen Wirkung auf die Verbreitung des SARS-Coronavirus-2. Das erklärte der Präsident des Robert-Koch-Instituts heute in Berlin. Die Reproduktionsrate R0 sei inzwischen auf 1 gedrückt worden, sie müsse aber noch weiter sinken.
Christina Hohmann-Jeddi
03.04.2020  14:36 Uhr

Durch die getroffenen strikten Maßnahmen der Bundesregierung zur sozialen Distanzierung reduziere sich die Verbreitungsgeschwindigkeit des neuen Coronavirus messbar, berichtete RKI-Präsident Professor Dr. Lothar Wieler bei einem Pressebriefing am Freitag. Die Reproduktionsrate R0 konnte von zeitweilig 5 oder 7 auf inzwischen 1 gesenkt werden. Seit einigen Tagen stecke also ein Infizierter im Durchschnitt nur noch einen anderen Menschen an. »Das scheint sich zu stabilisieren.« R0 müsse aber weiter gesenkt werden, um die Epidemie zu beenden. »Wir müssen unter eins kommen. Ich hoffe, dass das in den nächsten Tagen gelingt«, sagte Wieler. Bis zum 3. April wurden dem RKI etwa 80.000 Infektionen gemeldet. Die Gesamtinzidenz liege bei 96 pro 100.000 Einwohner. Von 58.000 Fällen, die diesbezüglich ausgewertet wurden, mussten 14 Prozent hospitalisiert werden. Insgesamt hätten 1250 Covid-19-Patienten eine Lungenentzündung entwickelt.

Bislang sind 1017 Covid-19-Todesfälle bekannt. Die Sterberate ist laut Wieler seit Dienstag von 0,8 Prozent auf 1,2 Prozent angestiegen. »Die Sterberate steigt, wie bereits angekündigt«, so der RKI-Präsident. »Wir müssen davon ausgehen, dass noch mehr Menschen sterben werden.« Auf die Zählweise des RKI zu den Todesfällen angesprochen, erklärte der Mediziner, dass seiner Einschätzung nach die Zahl der durch SARS-CoV-2 verursachten Todesfälle noch unterschätzt würde, da es vermutlich bei den Coronavirus-Infektionen eine gewisse Dunkelziffer gebe.

Inwieweit die Sterberate noch ansteige, hänge auch davon ab, ob das Gesundheitssystem in den kommenden Wochen überlastet werde. Wieler berichtete, dass die Zahl der Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern und die Zahl der Beatmungsplätze stark erhöht wurden. Laut Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft wurde die Zahl der Intensivbetten von 28.000 auf 40.000 gesteigert und die Zahl der Beatmungsplätze auf 30.000 angehoben. »Ob das ausreicht, werden wir sehen.« Er persönlich glaube das im Moment noch nicht. Es sei weiterhin sehr wichtig, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, betonte der RKI-Präsident. Das Gebot heiße nach wie vor: Abstand halten und zu Hause bleiben.

An Überlegungen, wie eine Lockerung der strikten Maßnahmen erfolgen könnte, wird gearbeitet, so Wieler. »Es gibt noch keine finalen Pläne.« Es würden verschiedene Szenarien durchdacht. Seiner Einschätzung zufolge werden die Lockerungen nicht alle gleichzeitig eingeführt. »Ich gehe von einem seriellen Start aus.«

Lockerung nach Ostern möglich

Zu dieser Einschätzung kommt auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die eine Arbeitsgruppe gebildet hat, um eine mögliche Lockerung der Maßnahmen zu bewerten. Eine schrittweise Lockerung der Einschränkungen solle etwa mit »dem flächendeckenden Tragen von Mund-Nasen-Schutz einhergehen«, heißt es in einer Stellungnahme, die am Freitag veröffentlicht wurde.

Die Akademie hält eine Lockerung der Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie nach den Osterferien für möglich. Denkbar sei etwa, dass Kontaktverbote weniger strikt umgesetzt werden, wenn dafür andere Maßnahmen eingehalten werden. Zudem sprachen sich die Experten dafür aus, digitale Werkzeuge zu nutzen, in denen Personen »freiwillig und unter Einhaltung von Datenschutz sowie Persönlichkeitsrechten« Daten über mögliche Infektionswege zur Verfügung stellen.

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