Die drei Säulen der Aknebehandlung |
Auch wenn es schwer fällt: Betroffene sollten manuelle Manipulationen an Komedonen unterlassen. / Foto: Fotolia/Studio Der
Akne stellt eine der häufigsten Hauterkrankungen dar. Sie kann grundsätzlich in jedem Alter auftreten, besonders häufig betroffen sind jedoch Jugendliche. Vier primäre pathogene Faktoren spielen zusammen, wenn es um die Bildung von Akneläsionen geht: eine erhöhte Talgproduktion durch
die Talgdrüsen, eine Veränderung im follikulären Keratinisierungsprozess, eine follikuläre Hyperkolonisierung durch Propionibacterium acnes und eine Freisetzung von Entzündungsmediatoren. In den meisten Fällen
handelt es sich um eine leichte Form. Ausgeprägte Formen bedürfen einer ärztlichen Behandlung.
Eine wichtige Basis der Behandlung bildet stets eine an das Hautproblem angepasste Pflege. Sie sollte dazu beitragen, den normalen Hautzustand wiederherzustellen. Für die Reinigung bedeutet dies, dass sie den Überschuss an Lipiden aus den Talgdrüsen und die Besiedelung mit aknerelevanten Bakterien reduziert sowie Entzündungen bessern sollte. Geeignet sind hierfür schwach saure Syndets mit oder ohne antimikrobielle Zusätze. Die Nachreinigung kann mit viel Wasser und einem leicht alkoholhaltigen Gesichtswasser erfolgen. Zu hohe Alkoholkonzentrationen sind hingegen ungeeignet, da sie die Haut zu stark entfetten. Wichtig ist, dass die Reinigung regelmäßig und gründlich erfolgt.
Um eine sichere und effektive Reinigung zu erreichen, können Peelings zum Einsatz kommen. Sie öffnen verstopfte Poren, sodass der Inhalt abfließen kann. Man unterscheidet mechanische und chemische Peelings. Mechanische Peelings enthalten feine Kristalle oder Kügelchen, die zu einem Abschilfern der obersten Hautschichten führen. Entzündete Bereiche sollten bei der Anwendung ausgespart werden, damit es nicht zu Schmierinfektionen kommt.
Als chemische Peelings kommen vor allem Benzoylperoxid (etwa Aknefug® Oxid Gel oder Benzaknen® Gel) und Salicylsäure (etwa Aknefug® Liquid 1 %) zum Einsatz. Benzoylperoxid besitzt antimikrobielle und indirekt metabolische keratoplastische Eigenschaften. Auf der Haut löst es eine entzündliche Reaktion mit nachfolgendem Schäleffekt aus. Benzoylperoxid steht in Konzentrationen von 3 bis 5 Prozent zur Verfügung. Beginnen sollte man stets mit einer möglichst niedrigen Konzentration. Anwender sollten wissen, dass das Gel nicht in den Bereich von Schleimhäuten gelangen darf. Da es außerdem die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen kann, sollte diese nach der Anwendung keiner starken Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Die Substanz kann zudem Haare, Wimpern oder Kleidung bleichen und sollte daher nicht mit diesen in Kontakt kommen. Salicylsäure wirkt keratolytisch, antiphlogistisch und schwach antimikrobiell. Kombinationen, etwa mit komedolytischer Glykolsäure und schwach antimikrobiellem Zinkacetat, finden in speziellen kosmetischen Produkten Verwendung (zum Beispiel Neostrata® Clarify SaliZinc Gel).
Für die tägliche Hautpflege eignen sich hydrophile Cremes, Hydrogele oder Gelcremes. Sind leichte lipidhaltige Zubereitungen erforderlich, sollten sie keine komedogenen Stoffe beinhalten. Auch auf Make-up müssen Aknebetroffene nicht verzichten, sie müssen nur auch hier auf Verträglichkeit und Eignung achten.