Die Aufgaben im DAV-Vorstand sind verteilt |
DAV-Chef Thomas Dittrich ist neuer und alter Verhandlungsführer in den Gesprächen mit den Krankenkassen. / Foto: Martin Jehnichen
Ende 2020 ist beim Deutschen Apothekerverband (DAV) eine Ära zu Ende gegangen. Nach insgesamt zwölf Jahren im Amt zog sich Fritz Becker vom Chefposten des Apothekerverbands zurück. Thomas Dittrich aus Sachsen hat seinen Posten übernommen und steht damit nun an der Spitze des DAV, dem insgesamt 17 Landesapothekerverbände (LAV) angehören. Führen muss er die wirtschaftlichen Geschicke der Apothekerschaft auf Bundesebene aber nicht allein. Im geschäftsführenden Vorstand stehen ihm gleich vier Verbandschefs zur Seite: Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands und zugleich Dittrichs Stellvertreter im DAV, Stefan Fink (Thüringen), Berend Groeneveld (Niedersachsen) und Anke Rüdinger (Berlin), die als einzige neu in den Vorstand gerückt ist.
Die Herausforderungen in der standespolitischen Arbeit sind groß. So gibt es viele Themenfelder, auf denen sich die Apotheker engagieren und ihre Belange durchsetzen müssen. Um die Arbeit bestmöglich zu koordinieren, hat der Vorstand feste Aufgabenbereiche definiert. Jedes Mitglied wird sich demnach in Zukunft schwerpunktmäßig auf bestimmte Felder konzentrieren. Dittrich selbst übernimmt dabei neben der Leitung des DAV auch weiterhin die Verhandlungen mit den Krankenkassen. Diesen recht zeitintensiven Job hat er bereits in den zurückliegenden Jahren ausgefüllt und entsprechend viele Erfahrungen gesammelt.
DAV-Vize-Chef Hubmann koordiniert den Bereich Öffentlichkeitsarbeit und das für die Apotheker zukunftsweisende Feld der pharmazeutischen Dienstleistungen. Diese werden künftig eine wachsende Rolle in den Offizinen spielen. So soll es erstmals ein Honorar für bestimmte Leistungen geben, über die Apotheker und Krankenkassen in den kommenden Wochen verhandeln werden. Mit Blick auf die Bedeutung der Serviceleistungen wird sich auch Fink und damit ein zweites Vorstandsmitglied unterstützend um dieses Thema kümmern. Darüber hinaus übernimmt der LAV-Chef aus Thüringen den OTC-Bereich und ist zugleich Koordinator für die Beziehungen zu Apothekerorganisationen im Ausland.
Wie in den vergangenen Jahren ist Groeneveld auch weiterhin der Beauftragte für die Belange der Patienten. In dieser Funktion hat er zuletzt unter anderem beim Thema Rabattverträge immer wieder den Blick auf die Anliegen der Versicherten gelenkt. Groeneveld ist zudem zuständig für die Bereiche Großhandel und Industrie und damit ein wichtiger Ansprechpartner auf Handelsebene. Auch das ABDA-Datenpanel fällt in seinen Aufgabenbereich, das in Form einer Online-Befragung regelmäßig verlässliche Daten zur Situation der öffentlichen Apotheken sammeln soll.
Berlins Verbandschefin Rüdinger bringt wichtige Erfahrungen im Bereich Digitalisierung mit in den DAV-Vorstand. So ist sie maßgeblich beteiligt an dem vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Pilotprojekt Zukunftsregion Digitale Gesundheit, in dessen Rahmen der Einsatz des E-Rezepts erprobt wird. Sie übernimmt daher das Thema Gematik, das bis zuletzt Hubmann schwerpunktmäßig betreut hatte. Darüber hinaus fallen die Themen Digitalisierung, Rechenzentren und Softwarehäuser in ihre Zuständigkeit.