Demenzkranke sind besonders gefährdet |
Brigitte M. Gensthaler |
06.04.2020 16:32 Uhr |
Demenz-Patienten brauchen viel Zuneigung und Nähe – das erschwert die Infektionsvorbeugung enorm. / Foto: Alzheimer Forschung Initiative/Nottebrock
Etwa 1,2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Alzheimer-Demenz. Aufgrund der fortschreitenden Störung von Gedächtnis, Wahrnehmung und Alltagskompetenz können sie die Gefahr einer Ansteckung kaum oder nicht mehr erfassen und sich nicht vor einer Infektion schützen.
Grundsätzlich gelten für Alzheimer-Patienten und ihre Angehörigen die allgemeingültigen Regeln zum Schutz vor Covid-19: häufiges Händewaschen, Abstand halten und Hust- und Niesetikette wahren. Jedoch ist die Einhaltung dieser Regeln eine große Herausforderung, da demente Menschen sie nicht verstehen, nicht umsetzen können oder einfach vergessen. Zudem mögen viele den nahen körperlichen Kontakt, vor allem wenn sie Worte kaum noch verstehen.
Die AFI rät, dass Menschen mit Alzheimer-Demenz das Haus nur in Begleitung verlassen sollten. Auf Bewegung an der frischen Luft sollte man aber nicht verzichten. Gemeinsame Spaziergänge könnten den Alltag strukturieren und auch den pflegenden Angehörigen etwas Entspannung und Abwechslung bringen.
Im fortgeschrittenen Demenzstadium ist das Immunsystem oftmals geschwächt. Vor allem wenn die Menschen immobil und bettlägerig werden, steigt die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung. Dies alles begünstige einen schweren Verlauf von Covid-19, betont die AFI.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.